1857 die richtige Erklärung für diese Abweichungen. Damals hatte
St. Claire Deville eine höchst bemerkenswerte Untersuchung über die
Dissoziation verschiedener Verbindungen bei hoher Temperatur veröffent
licht. Es schien daher eine natürliche Annahme, daß diese abnormen
Verbindungen bei den immerhin ziemlich hohen Temperaturen, bei denen
ihre Gasdichte bestimmt worden war, schon zum Teil zerfallen sind, NH 4 C1
z. B. in NH 3 und HCl
Diese Annahme wurde als richtig erwiesen durch Versuche die v. Pebal
und v. Than anstellten, v. Pebal 1 ) setzte ein enges Glasrohr r mit
Fig. 15. Dissoziation des Salmiaks nach v. Pebal.
Hilfe eines Korkes in die Achse eines weiten Glasrohres R. In r saß bei
a ein Asbestdiafragma und darauf lag ein Salmiakstück s. Ein enges Glas
rohr t führte an das obere Ende von R, oberhalb der Mündung von r, und
unterhalb a endete ein anderes enges Glasrohr v. R wurde bei a er
hitzt, während durch t und v Luft eingeblasen wurde. Diese Luftströme
nahmen das Gas von der Ober- und Unterseite von a mit und führten es
in Glasröhren u und w, in denen Stückchen Lakmuspapier lagen. Nun
diffundiert Ammoniak, NH 3 , schneller als Chlorwasserstoff, HCl. Wenn
das Salmiakstück s Dampf entwickelt, der zum Teil in NH 3 und HCl zer
fallen ist, so ist zu erwarten, daß NH 3 in größerer Menge durch das Dia-
fragma bei a geht, und der Gasstrom, der durch w geblasen wird, alkalisch
0 v. Pebal, Ann. d. Chem. u. Pharm. 123, 199, 1862.