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bis sie die andere Endfläche B erreichen, kehren wieder zu A zurück
und so fort.
Wenn sich ein Molekül mit der Geschwindigkeit u bewegt, so wird
21
zwischen zwei Stößen gegen A jedesmal die Zeit — vergehen. In der Zeit
einheit, als welche wir die Sekunde gebrauchen wollen, stößt es demnach
u
21
mal gegen A. Der Druck, der durch einen elastischen Stoß erzeugt wird,
ist 2mu, wie die theoretische Mechanik lehrt. Ein einzelnes Molekül, das sich
parallel zu 1 bewegt, übt daher einen Druck von 2mu. - auf die Wand A
LU 1
aus, Tr Moleküle einen Druck gleich • 2 m u • Die Endfläche A hat
O o £ 1
eine Flächengröße b • h cm 2 , der Druck, p, auf den Quadratzentimeter von
n mu 2
3'
n n 11
A ist daher p= tt 2mu- — • — =
21 bh
Das Volumen v des Ge-
3 21 bh 3 blh
fäßes, das das Gas enthält, ist v = blh und n • m die gesamte Masse des einge
schlossenen Gases, die gleich einem Mol angenommen ist, also nm = M.
Folglich, wenn der Druck mit p bezeichnet wird, haben wir die Formel-
1 ,
pv = — M u 2
o
Nun wissen wir, daß nach dem Avogadroschen Gesetze pv = RT,
wo R 83,16.10 6 Dynen p. cm 2 . Folglich haben wir
— Mu 2 = 83,16 • 10 6 T Erg
]/ 249,5. 10«. T
cm.
Mit dieser Formel können wir die Geschwindigkeit der Moleküle eines
Gases berechnen. Bei 0° C, d. i. T = 273, finden wir für:
Gas
M
u
Gas
M u
Wasserstoff, H 2
2,016 1837 m/S. Schwefelwasserstoff H 2 S 34,08 447 m/S.
Atmosph. Luft
(28,9)
485
„ Kohlensäure, C0 2
44 394 „
Sauerstoff, 0 2
32
461
„ Sumpfgas, CH 4
16,03 651 „
Stickstoff, N 2
28
492
„ Äthylen, C 2 H 4
28,03 493 „
Argon, Ar
38
424
„ Äthylalkohol, C 2 H 6 0
46,05 385 „
Wasserdampf, H 2 0 18,02
615
„ Äthyläther, C 4 H 10 O
74,1 304 ,
Wenn wir ein Gas in ein Gefäß V (Fig. 17) bringen, in dessen eine Wand ein
kleines Loch gebohrt ist, und außerhalb dieser Wand bei P ein Vakuum
erzeugen, so werden die Gasmoleküle durch das Loch 0 hinausfliegen.