wir die Anzahl Zusammenstöße in einer Sekunde. Diese Zahl schwankt
bei den Gasen der Tabelle zwischen 4,2.10 9 bei Sauerstoff und 9,5.10 9
bei Wasserstoff.
Die Summe der Querschnitte der Moleküle in 1 cm 3 bei 0°C und
760 mm erscheint sehr groß. Sie beträgt nahezu ein Quadratmeter bei
Wasserstoff, 2—3 Quadratmeter bei den meisten anderen Gasen von ein
facher Zusammensetzung, Chlor zeigt einen Wert von nahezu 4 Quadrat
meter, bei den am meisten komplexen unter den untersuchten Gasen wer
den fast 5 Quadratmeter erreicht.
Bis hierhin sind die Schlußfolgerungen recht sicher begründet, aber
wenn wir weiter gehen wollen, und die wahren Volume und Durchmesser
der Moleküle ausrechnen wollen, so müssen wir noch einige Hypothesen
einführen. Loschmidt und Lothar Meyer nahmen an, daß das wahre
Volumen der sämtlichen Moleküle eines Gases gleich dem Volumen v ist,
das dieses Gas nach seiner Kondensation im flüssigen Zustand einnimmt.
Diese Hypothese gibt offenbar einen zu hohen Wert für das wahre Volum
der Moleküle, denn es muß auch in der Flüssigkeit Zwischenräume zwischen
den Molekülen geben. Die Volume sowohl wie die Durchmesser der Mole
küle, die auf Grund dieser Hypothese errechnet werden, fallen also zu
groß aus.
Eine andere Methode besteht in der Beobachtung der Abweichungen
vom Boyleschen Gesetz. Van der Waals hat eine physikalische Deu
tung für die Abweichungen von diesem Gesetz gegeben und stellte es durch
die erweiterte Formel dar:
Hier ist b das Vierfache des wahren Volums der Moleküle, a ist ein Maß
der gegenseitigen Anziehung der Moleküle, b wird bestimmt, indem die
Beziehung zwischen Volum und Druck eines Gases gemessen wird, und
daraus folgt das wahre molekulare Volumen.
Es gibt eine dritte Methode, die noch niedrigere Werte für das Vo
lumen der Moleküle liefert, das ist die Bestimmung der Dielektrizitäts-
Konstante oder des Brechungsindex der Substanzen. Das wahre Volumen
w der Moleküle und die Dielektrizitäts-Konstante K eines Gases sind durch
folgende Formel von Mossotti verbunden:
Nach einem von Maxwell abgeleiteten Gesetze ist K = n 2 , wo n
der Brechungsindex des Gases ist. In den Fällen, in denen dieses G&-
K- 1
W = __ , -r