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Neuere Bestimmungen von Fr owein 1 ) geben den berechneten Wert Q
= 2240. Thomsen hat Q = 2238, Q^SOlö cal. gefunden. Die Überein
stimmung ist als eine sehr gute zu bezeichnen.
Das Verhalten eines mit Ammoniak verbundenen Salzes mag durch die
Untersuchungen von Isambert 2 ) über den Dampfdruck von AgC13NH 3 er
läutert werden. Sie ergaben:
Temperatur 0,3 12,9 18,8 22,6 25,3 27,9 31,0 34,2 48,5 57,0 °C.
Druck des NH 3 300 500 700 900 1100 1300 1500 1713 2414 4880 mm.
Die oben erwähnten Daten von Jarry 3 ) ergeben Q-Werte gleich 5824
bzw. 4082 cal. für die Dissoziation von AgC13NH 3 und 2AgC13NH 3 . Diese
Daten sind:
für AgC13NH 3
für 2AgC13NH 3
t
P
t
P
16
61 mm
0
12 mm
0
262
9,4
20
8
444
13
26
12,6
584
20
50
15
667
28
84
18
788
36,8
150
24
1090
41,5
202
Eine große Zahl solcher Verbindungen eines Salzes mit Wasser oder Ammo
niak sind von Horstmann, Wiedemann, Pareau, Lescoeur, Müller-
Erzbach, van’t Hoff und seinen Schülern untersucht worden.
Hier berühren wir die schwierige Frage, wie die Moleküle des Ammo
niaks oder Wassers in diesen Komplexen gebunden sind. (Vgl. S. 91.) Unter
suchungen der Leitfähigkeit solcher Komplexe in Lösung, wie sie besonders
Werner und Miolati 4 ) angestellt haben, scheinen zu beweisen, daß das
Ammoniak an das positive Ion gebunden ist. Dies kann dann als ein
Ammonium-Derivat angesehen werden.
Wir haben schon einige Fälle des heterogenen Gleichgewichtes be
trachtet, bei denen die Stoffe in mehreren Phasen auftreten. Der einfachste
Fall solch eines heterogenen Gleichgewichtes ist das zwischen Eis, Wasser
und dem darüber befindlichen Wasserdampf von 4,6 mm Druck bei 0° C
U Fr owein, Z. f. phvs. Ch. 1, 362, 1887.
2 ) Isambert, C. r. 66, 1259, 1868.
s ) vgl. S. 74.
4 ) Werner u. Miolati, Z. f. phys. Ch. 12, 35, 1893. 14, 506, 1894.
21, 225, 1896.
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