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auf r cm Abstand gebracht werden, ist gleich— Erg = Kalorien.
r 418 • 10 5 • r
Folglich, wenn ein Atom Sauerstoff und zwei Atome Wasserstoff aus unend
licher Entfernung auf ein Hundertmillionstel cm genähert werden (ungefähr
die Molekulardistanz in Flüssigkeiten und festen Körpern), so ist die ge
leistete Arbeit gleich
10 8
(9,4 • IO 10 • 9,4 • IO' 10 - 4,7 • IO 10 • 4,7 • IO’ 10 ) cal.
418 • 10 5
= 0,1585 • 10' 17 cal.
Das erste Glied stammt von der Anziehung zwischen der Ladung des
Sauerstoffatoms und den Ladungen der zwei Wasserstoffatome, und das
zweite Glied von der Abstoßung zwischen den Ladungen der beiden Wasser
stoffatome. Nun enthält ein g Wasserstoff 3080 • 10 20 Moleküle, und 9 g
Wasser bestehen aus genau dieser Anzahl Sauerstoffatome und doppelt
soviel Wasserstoffatomen. Folglich ist die entsprechende elektrische Arbeit
3080 • 10 * 2 ° • 0,1585 • IO* 17 = 488300 Kalorien.
Diese Energie entspricht der Bildung von 9 g Wasser aus seinen
konstituierenden Atomen, angenommen daß diese nur durch elektrische
Kräfte Zusammenhängen. Sie übersteigt um das 14,3-fache die Wärme, die
bei der Bildung von 9 g flüssigem Wasser aus Wasserstoff und Sauerstoff in
Gasform entwickelt wird (34200 cal.). Zwischen diesen zwei Werten ist
ein großer Unterschied. Die Zersetzung zweier Wassermoleküle in ihre
Atome können wir uns in zwei Stadien zerlegt denken: im ersten Stadium
werden die zwei Wassermoleküle in zwei Moleküle Wasserstoff und ein
Molekül Sauerstoff getrennt, darauf im zweiten diese Wasserstoff- und
Sauerstoffmoleküle in die entsprechenden Atome. Es ist plausibel, anzu
nehmen, daß die zweite Arbeit 13,3 mal größer ist, als die erste. Wir
schließen also, daß die elektrischen Kräfte, die die Atome in den Molekülen
Zusammenhalten, von solcher Größe sind, daß wir nach keinen anderen
Kräften für diesen Zweck zu suchen brauchen, und es ist weiter wahr
scheinlich, das diese Kräfte wenn nicht die einzigen, so doch die haupt
sächlichen sind, die die Atome verbinden.
Dieser Schluß, der von Helmholtz in seiner Faraday-Rede aus
gesprochen wurde, ist durch Rechnungen der Herren Richarz 1 ) und
Ebert 2 ) stark gestützt worden, Rechnungen die sich auf die Dissoziations
wärme von Untersalpetersäure (N 2 0 4 ), Jod und Wasserstoff beziehen und
den oben angeführten ähneln.
x ) Richarz, Sitzungsber. der Münchner Akad. der Wiss. 24, 1, 1894.
2) Ebert, Ann. d. Phys. u. Ch. (3), 56, 255, 1893.
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