Setzung von Wasser gesehen haben. Helmholtz 1 ) hat mit Hilfe des zweiten
Hauptsatzes folgende Formel abgeleitet:
dT ^ T
23070 de " 23070e—W
worin e die elektromotorische Kraft der Kombination, T die absolute
Temperatur und W die Wärmeentwicklung bei Umsatz von einem Gramm
äquivalent bedeuten. Dieser Satz ist in sehr vielen Fällen bestätigt worden. 2 )
Wenn de/dT, d. h. die Zunahme der elektromotorischen Kraft (oder
der Affinität) pro Grad Celsius, gleich Null ist, so trifft auch die Behauptung
der Thermochemiker (die sogenannte Thomsonsche Regel) zu. Dies ist
tatsächlich sehr nahe erfüllt bei dem Daniel Ischen Element und einigen
von Thomsen untersuchten Kombinationen.
Eine sehr große Rolle hat eine Untersuchung von Helmholtz 3 ) über
die elektromotorische Kraft der sogenannten Konzentrationselemente ge
spielt. Bei diesen stehen zwei ungleich konzentrierte Lösungen desselben
Salzes in Kontakt miteinander und mit dem im Salze enthaltenen Metall.
Ein solches Element ist z. B. die Kombination:
Cu.|konc. CuS0 4 jverd. CuS0 4 |Cu
Wenn dieses Element nun geschlossen wird, so geht der Strom in
der vom Pfeil angegebenen Richtung. Dabei fällt Kupfer auf der linken
Seite aus und löst sich auf der rechten Seite auf, wodurch die konzentrierte
Lösung sich verdünnt, die verdünnte sich dagegen konzentriert. Man kann
denselben Effekt dadurch erreichen, daß man Wasser von der verdünnten
Lösung (mit dem Dampfdruck P) abdunsten und sich in die konzentrierte
Lösung (Dampfdruck p) kondensieren läßt. Die dabei geleistete Arbeit ist
pro Grammolekül (18 g) überführtes Wasser:
P
A= 1,99 • T • lognat
P
Es gibt also hier zwei Methoden, die Arbeit bei der Wasserüber
führung zu berechnen, erstens durch Messung der elektrischen Kraft des
Konzentrationselementes, zweitens durch Messung des Dampfdruckes der
angewandten Lösungen. Offenbar gelingt es auf diese Weise eine Relation
zwischen diesen Größen zu finden, welche Helmholtz auch abgeleitet hat.
0 Helmholtz: Sitz.-Ber. d. Berl. Ak. 1882.
2 ) u. A. auch für das Gaselement, in welchem Wasserstoff“ sich mit Sauer
stoff zu Wasser verbindet. (Haber und seine Schüler, Zeitschrift für anorg.
Chemie 51, 245, 289 und 356,19C6.) Die Affinität ist nach Nernst und v. Warten
berg und anderen wahrscheinlich etwas größer als oben (S. 63) berechnet
nämlich 26900 cal
3 ) Helmholtz, Ann. d. Phys. u. Ch. (3), 3, 201, 1878.