Full text: Theorien der Chemie

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Körper 
A 
W 
A/W 
PbCl 2 
74800 
827C0 
0,90 
PbBr 2 
64200 
645C0 
0,99 
PbJ 2 
41700 
39800 
1,05 
H 2 0 
53800 
58900 
0,92 
HCl 
22300 
222C0 
1,00 
Hg 2 o 
13400 
222C0 
0,61 
HBr 
11900 
8400 
1,42 Ü 
Es gibt eine große Zahl von sogenannten molekularen Verbindungen, 
in welchen chemische Substanzen mit sogenanntem Kristallwasser, Kristall 
alkohol oder Äther, Ammoniak oder organischen Basen usw. vereinigt sind. 
In diesen Fällen kann man den angelagerten Körper, Wasser, Alkohol usw. 
aus der Verbindung durch Abdampfung austreiben. Man kann dabei seinen 
Dampfdruck (p) messen und durch Kenntnis des Dampfdruckes (P) des reinen 
Wassers, Alkohols usw. aus der obenstehenden Formel (S. 68) die Arbeit, 
d. h. die Affinität messen, welche bei der Verbindung sich betätigt. Diese 
Arbeit wird nach Helmholtz häufig freie Energie genannt. 
Um beim Kristallwasser zu bleiben, so ist bekannt, daß viele Salze 
W'asser in verschiedenen Mengen anlagern können. Die Stabilität der ent 
stehenden Wasserverbindungen, die durch die Spannung des abdissozierten 
Wasserdampfes zu messen ist, ist verschieden. So haben z. B. die Kristall 
wasserverbindungen des Kupfersulfats bei 50° C folgende Spannungen des 
Wasserdampfes (nach Pareau) * 2 ): 
CuS0 4 +lH 2 0 CuS0 4 + 3H 2 0 CuS0 4 -j-5H 2 0 (reines Wasser) 
4,4 mm 30 mm 47 mm 91 mm 
Auch die Wärmeentwicklung bei Anlagerung der verschiedenen 
Wassermoleküle ist verschieden, wie Thomsens 3 ) Messungen zeigen. So 
ist für Natriumphosphat Na 2 HP0 4 + 12H 2 0 die Wärmeentwicklung bei der 
Anlagerung der zwei ersten H 2 0-Moleküle an das wasserfreie Salz 3010 cal. 
pro Molekül, bei den folgenden zehn Molekülen je 2240 cal. Bei dem Natrium 
karbonat Na 2 C0 3 -f- 10H 2 O ruft das erste Molekül H 2 0 eine Wärme-Entwick 
lung von 3390, die sieben folgenden von je 2120 und die zwei letzten von 
je 1700 cal. hervor. Aus Pareaus Angaben kann man die Arbeit be 
rechnen, welche bei der Überführung eines Grammoleküls (18 g) Wasser 
x ) Eine Monographie über diese Frage ist von O. Sackur publiziert 
worden. Der näher Interessierte möge auf diese instruktive Schrift (Heft 24 
der Serie „Die Wissenschaft“, Braunschweig 1908) hingewiesen werden. 
2 ) Pareau, Ann. d. Phys. und Ch. (3), 1, 39 (1877). 
3 ) Thomsen, J. f. praktische Ch. (2), 18, 1 (1878).
	        
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