Jeber die Temperatur der Flammen des Kohlenoxyds und Wasserstoffs, 319
dasjenige Gewicht ermittelt, bei welchem die im Gefäße explodirende
asmasse die Platte eben noch zu heben vermag. Solche Druckmessunge
können indessen nur innerhalb gewisser Gränzen brauchbare Resultate
geben. Denn verdünnt man ein explosives Gasgemenge allmählich mehr,
und mehr mit einem Gase, welches nicht selbst mit an der Verbrennung,
theilnimmt, so zeigt sich die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Entzündung
immer mehr verlangsamt, bis man endlich, wenn das Gemisch an der
in_ der ränze der Verbrennlichkeit angekommen ist, das Fortschreiten der Ent-
ichung zündung sogar mit bloßem Auge verfolgen kann. Wird daher durch zu
große Verdünnung mit fremden Gasen die Verbrennung übermäßig ver-
zögert, so kann die Druckmessung dadurch völlig fehlerhaft werden, dass
der zuerst entzündete Theil des Gases schon im Erkalten begriffen ist
ndess der später von der Entzündung erreichte noch eine zunehmende
Erhitzung erfährt. Um dieser Fehlerquelle vorzubeugen, ist es nöthig
keinen zu großen Ueberschuss nicht mitverbrennender Gase anzuwenden
den Querschnitt der zu entzündenden Gassäule nicht übermäßig groß zu
‚ählen und die Entzündung möglichst gleichzeitig in der ganzen Gas-
masse eintreten zu lassen. Dieses letztere wird am Besten dadurch er-
reicht, dass man einen sehr kräftigen, mittelst eines großen Rühm
orff’schen Apparates erzeugten Inductionsfunken durch die ganze Länge
der Gassäule hindurchschlagen lässt. Das Fig. ı abgebildete Explosions
gefäß von sehr dickem Glase, welches ich angewandt habe,
er aus mschloss eine 8,15 Centimeter hohe und ı,7 Centimeter i
€ Be- 165] Durchmesser haltende Gassäule, so dass der ganze Weg
an aus elchen die Entzündung von der Funkenbahn bis zur Glaswan
aSSCr- urückzulegen hatte, nur 8,5 Millimeter betrug. Je kürzer im
nmen- erhältniss zur Dauer der Abkühlung die Zeit ist, in welcher;
Verth die Maximumtemperatur erreicht wird, um so weniger hat ma
ei der die angedeutete Fehlerquelle zu befürchten. Es ist in diese
Beziehung wichtig, sich ein Urtheil über die Fortpflanzungs
und geschwindigkeit der Entzündung bilden zu können. Dieselbe
BA lässt sich in der Weise schätzen, dass man das explosive 7” Fig. 1.
ein- asgemenge unter den dabei unerlässlichen Vorsichtsmaaßregeln
enge aus einer in dünner Platte befindlichen feinen Oeffnung von bekannte
Ver- Querschnitt brennen lässt und die Ausströmungsgeschwindigkeit durc
Druckverminderung vorsichtig bis zu dem Punkte verlangsamt, wo die
;senen Flamme durch die Oeffnung zurückschlägt und das unter der letztere
itzung befindliche Gas entzündet. Dieser Rückschlag muss nämlich eintreten
ernder enn die Geschwindigkeit mit der das Gasgemisch die Ausströmungs-
t ver- Öffnung passirt, um unendlich wenig geringer ist, als die Geschwindigkeit
suche mit_der sich die Entzündung von_den oberen brennenden Gasschichte