[V] Vorwort zur ersten Auflage.
Es lag ursprünglich nur in der Absicht des Verfassers der vor-
liegenden Schrift, die in seinen Arbeiten zerstreuten gasometrischen
Methoden übersichtlich zusammenstellen und dadurch dem Gebrauche
zugänglicher zu machen. Bei der Ausführung dieses Planes stellte sich
indessen sehr bald das Bedürfniss heraus, manche der zunächst nur auf
specielle Fälle berechneten Verfahrungsarten durch größere Verallge-
meinerung in einem weiteren Umfange nutzbar zu machen. Dies führte
zu einer Reihe zum Theil sehr langwieriger Experimentaluntersuchungen,
deren detaillirtere Mittheilung nicht umgangen werden konnte, da ohne
sie eine wissenschaftliche Begründung der beschriebenen Methoden un-
möglich war. Die sonst so beschränkten Mittel der Gasanalyse [VI]
dürften dadurch noch manche nicht unerhebliche Bereicherung erfahren
haben. Zu den drei Gleichungen, welche der Verfasser benutzt hat, um
das unbekannte Mengenverhältniss dreier brennbarer Gase von bekannter
Zusammensetzung zu berechnen, und von denen die später von Reiset
und Regnault in ihrer trefflichen Respirationsarbeit aufgestellten For-
meln nur abgeleitete Fälle sind, ist noch eine vierte vom Wasserdampf-
volumen des verbrannten Wasserstoffs hergenommene Gleichung hinzu-
gekommen. Es ist dadurch ein Mittel gewonnen, nicht allein die un-
bekannte Zusammensetzung und die Verdichtungsverhältnisse eines
brennbaren, aus vier Elementen bestehenden Gases, sondern auch das
unbekannte Mengenverhältniss von vier bekannten Gasen durch eine
einzige Verbrennungsanalyse zu bestimmen. Durch dieses Hülfsmittel
und die am Ende des zweiten Abschnittes benutzte Verbindung der Ab-
sorptionsanalyse mit der Verbrennungsanalyse lassen sich nunmehr noch
Gemische ohne Schwierigkeit analysiren, welche zehn Gemengtheile, und
unter diesen, sieben brennbare enthalten können.
Im vierten Abschnitte, der von der Gasabsorption handelt, hat der
Verfasser gezeigt, dass der alten Henry’schen Hypothese, die mit [VII]
den. Ergebnissen aller bisherigen Versuche in völligem Widerspruche
stand, ein wirkliches Gesetz zum Grunde liegt, das sich‘ in aller Schärfe
zu erkennen giebt, wenn man auf die bei den bisherigen Untersuchungen