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Die auf die Röhren geätzte Theilung: kann natürlich nicht un-
mittelbar als Maaß für den Rauminhalt derselben dienen, da weder da
Kaliber solcher Röhren innerhalb größerer Längen gleichförmig ist, noch
die Wölbung am zugeschmolzenen Ende eine unmittelbare Ueberein-
stimmung der Theilung mit dem inneren Volumen zulässt. Es ist daher
nöthig, die Längen, welche gleich große Volumina Quecksilber in de
Eudiometer einnehmen, an der
T’heilung zu bestimmen, und aus
diesen Längen. innerhalb welcher
[32] man die Weite der Röhre als
gleichförmig annehmen kann, den
ohlraum, welcher den einzelnen
heilstrichen zukommt, zu be-
rechnen.
Man verfährt dabei auf fol
gende Weise: Nachdem die Mess-
röhre mit dem verschlossene
Ende nach unten in lothrechte
Richtung aufgestellt ist, gießt man
in dieselbe ein gegen 206 bis 30
‚Theilstriche einnehmendes, i
einem [33] mit aufgeschliffene
Glasplatte versehenen Glasröhr-
hen abgemessenes Quecksilber-
olumen von stets gleicher Tem-
peratur und bestimmt den Stand
des Quecksilbers an der Theilung,
indem man die Ablesung, um die
Parallaxe sowie jede Erwärmung
zu vermeiden, mittelst des Kathe-
ometerfernrohrs vollführt.
Das Quecksilbermaaß besteh
Fig. 24. in einem kurzen dickwandigen,
/ / mit einer hölzernen Handhabe
ersehenen Proberöhrchen Fig. 24@, auf dessen abgeschliffenen Rand das
abgeschliffene Glasscheibchen c zum Abstreichen des überschüssiger
Quecksilbers in der Weise, wie es die obenstehende Figur zeigt, aufge-
drückt wird. Dadurch, dass die Spitze des mit Glashahn versehenen
Quecksilbergefäßes 6 bis auf den Boden des Maaßröhrchens a gesenkt
ird, vermeidet man den Ansatz kleiner Luftblasen an den Glaswänden.
Das _Eingießen des Quecksilbers_in das Eudiometer geschieht durch einer