Gasometrische Methoden
Sollen in Sammelröhrchen befindliche Gase in das Eudiometer über-
efüllt werden, so bricht man deren zugeschmolzene Spitze unter Queck-
ilber ab, indem man dieselbe gegen den Boden der Wanne drückt.
ringt man die etwas nach oben gerichtete geöffnete Spitze unter die
ündung des mit Quecksilber gefüllten Eudiometers, und bewegt ma
das Röhrchen stoßweise unter demselben, so steigt das Gas leicht empor,
elbst wenn die aufgebrochene Oeffnung nicht sehr weit ist.
Es kommt bei dieser Operation häufig vor, dass kleine Gasbläsche
wischen dem Quecksilber und der inneren Eudiometerwand hänge
leiben; diese müssen sorgfältig zu dem im oberen Theile der Röhre
efindlichen Gase emporgetrieben werden; man bewirkt dies dadurch,
ass man die Quecksilbersäule im Inneren des Instrumentes dergestalt
in Oscillationen versetzt, dass die aufsteigende Schwankung schneller
erfolgt als die absteigende. Am besten gelingt dies, wenn das auf dem
räger ce, Fig. 27, liegende Rohr, mit den Quecksilberoscillationen Syn-
hronisch, schnell abwärts_und_noch_schneller stoßweise wieder aufwärts
ewegt wird.
Wird es nöthig, Quecksilber in die pneumatische Wanne nachzu-
üllen, so muss dies stets in gehöriger Entfernung von den darin stehen-
en Messröhren und Eudiometern geschehen; denn gießt man das Metal
n Gestalt eines continuirlichen Strahles nahe am Fuße solcher Röhre
in, so können sogar dann noch Luftblasen in das Instrument eindringen
wenn sich dessen Mündung mehrere Zoll unter dem äußeren Quecksilber
Niveau befindet.
; [42] Jede Volumenbestimmung von Gasen erfordert vier Beobach-
ungs-Elemente:
1) Den oberen Stand des Quecksilbers im Eudiometer;
2) den unteren Stand des Quecksilber-Niveaus der Wanne, beide
an_der ACheilung des Eudiometers gemessen;
3) die herrschende Temperatur;
4) den Barometerstand.
Alle diese Ablesungen geschehen aus der Ferne mittelst des Fern-
ohres g, Fig. ı7, das sich an einem verticalen hölzernen Stabe auf- und
abschieben lässt. Ist ein solches Fernrohr 6 bis 10 Fuß von den abzu-
esenden Theilungen entfernt, so bringt eine kleine Verrückung desselben
us der horizontalen Richtung, wie sie bei einem hölzernen Stativ un-
ermeidlich ist, nur noch einen so geringen Fehler der Parallaxe hervor
dass man denselben völlig vernachlässigen kann, zumal wenn die Ab
esung stets in der Mitte des Sehfeldes geschieht. Man liest zunächst
den höchsten Stand der Quecksilberkuppe im Inneren des Eudiometer
an_ der Theilung ab_und_ notirt darüber den an derselben Theilung
Ly