368 Gasometrische Methoden.
Der Gebrauch der Tabelle ergiebt sich leicht aus einem Beispiel.
Es sei der bei 23,4° C. beobachtete Quecksilberdruck 0,7105 auf o° zu
reduciren. Der diesem Druck 0,7105 in der Tabelle am nächsten kom-
mende ist 0,7100. Nun sind die Intervalle der Tabelle so gewählt, dass
im Verhältniss zur Genauigkeitsgrenze der Beobachtungen die der ge-
messenen am nächsten kommende Quecksilbersäule [47] durch die Tem-
peraturänderung nicht erheblich mehr verändert wird, als die beobachtete
selbst. Man kann daher die Zahl, welche von der Drucksäule 0,7100 m
abgezogen werden muss, um die Länge zu erhalten, welche sie gehabt
haben würde, wenn sie bei o° beobachtet worden wäre, auch für die
beobachtete Länge 0,7105 m gelten lassen, ohne die Grenze der Be-
obachtungsfehler zu überschreiten. Für die Verkürzung der Drucksäule
0,7105 m durch Abkühlung von 23,4° auf _o°_ergiebt sich daher
für 20,09 2,4296 mm
» 310 0,3644
a Sr
also für 23,4° C. 2,8426 mm!
Diese 2,8426 mm von 0,7105 m abgezogen, geben für den auf o° redu-
cirten Druck 0,70766 m.
Zweiter Abschnitt.
Gasometrische Analyse.
A. Analyse eines Gases von unbekannter Zusammensetzung.
[48] Eine der wichtigsten Aufgaben, welche die Gasometrie zu lösen
hat, besteht darin, die Elementarbestandtheile eines einzigen brennbaren
Gases von unbekannter Zusammensetzung ihrer Natur, ihrem Volumen
und ihrer Verdichtung nach zu bestimmen. Geht man bei dieser Auf-
gabe von dem complicirtesten Falle aus, dass in dem Volumen 7 eines
aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff bestehenden Gases
von unbekannter Zusammensetzung vv; Volumina Kohlenstoffdampf, Zw
Wasserstoff, v„ Stickstoff und u, Sauerstoff vorhanden sind, so hat man,
um diese vier Größen zu bestimmen, vier Gleichungen nöthig. Die erste
derselben ergiebt sich aus dem bei der Verbrennung von: / gebildeten
Kohlensäurevolumen 7, die zweite aus dem bei der Verbrennung