370 Gasometrische Methoden.
vor Zusatz des Wasserstoffs gemessenen Gasvolumen abgezogen, giebt
das Stickstoffvolumen V/,. Enthält die zu untersuchende Verbindung
keinen Sauerstoff, so fällt am besten die Wasserdampfbestimmung V,,
welche am wenigsten genau auszuführen ist, hinweg. Man hat dann
durch V, V, und X auszudrücken und _ den gefundenen Ausdruck in
die Gleichung:
Ua) Va
zu substituiren; setzt man 7; = 0, so erhält man aus Gleichung (6):
(7) Un == 2 (Va Ve— V).
Bezeichnet man der Reihe nach ein Volumen Kohlenstoffdampf,
Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff mit ‚CC, X, 0, N. und mit %, %,,
%,, %, kleine ganze Zahlen, so ergeben sich folgende _ı1 Verbindungen,
welche _denkbarer Weise existiren_können:
nl + nn. HA nC+n H+n,O
nC + 80 nC+ nd + nun, N
nC + mn nH + A 7 N
nITi+ 7 nC+m L nV
u H +. il. nC OA nn, NA nA.
n OA u N
Alle diese Verbindungen lassen sich, wofern sie mit Sauerstoff ohne
Bildung von niederen Oxydationsstufen des Stickstoffs vollständig ver-
brennen, auf die angegebene Weise analysiren; diejenigen dagegen,
welche keinen mit Sauerstoff direct und vollständig verbindbaren Be-
standtheil [51] enthalten, können, wie das unter diese Kategorie fallende
Stickoxydul, durch Verbrennung mit Wasserstoff bestimmt werden. Für
diesen Fall ergeben sich dann _die Gleichungen:
w V 1).
Alle zur Analyse nöthigen Gasverbrennungen dürfen nur in ver-
schlossenen. Eudiometern vorgenommen werden. Zu diesem Verschluss
dient eine mit dickem vulkanisirten Kautschuk überzogene
Korkplatte, Fig. 31, die so gestaltet ist, dass sie fest auf
der Bodenwölbung der Quecksilberwanne aufliegt. Gegen
diese Platte wird das Eudiometer mit seinem offenen, unter
Fig. 31. Quecksilber befindlichen Ende gepresst und mittelst eines
I) Die Darstellung auf Seite 368 bis 370 weicht in der ersten Auflage etwas ab,
jedoch nicht wesentlich. Bod.