4.10 Gasometrische Methoden. 
Um den Druck, unter welchem sich das Gas befindet, zu bestimmen, 
ist von dem Barometerstande außer der Quecksilbersäule im Eudiometer 
und der Dampftension auch noch die auf Quecksilberdruck reducirte 
Flüssigkeitssäule (@, — a) abzuziehen. Zur Reduction dieser Flüssigkeits- 
säule auf Quecksilberdruck dient die Tabelle V. im Anhang; die Dampf- 
tension des reinen Wassers und_der Natronlösung sind in den Tabellen 
Il. und II. gegeben. 
Die Trennung der Kohlensäure durch eine Lösung von Natron- 
hydrat ist nur dann anwendbar, wenn die Absorptionscoefficienten sämmt- 
licher nach der Absorption hinterbleibender Gase, wie bei Wasserstoff, 
Stickstoff und Sauerstoff, sehr klein sind. Von diesen drei Gasen ab- 
sorbirt eine ıo0 Theilstriche lange Wassersäule bei ı5° C. und 0,76 m 
Druck der Reihe nach 0,19, 0,15, 0,30 Theilstriche, also Größen, welche 
nahe an der Grenze unvermeidlicher [105] Beobachtungsfehler liegen. 
Da ohnedies eine siebenprocentige Natronlösung noch kleinere Absorp- 
tionscoefficienten hat als Wasser, auch durch die bei Berührung mit 
atmosphärischer Luft unvermeidlich schon aufgenommenen Gase den 
größten Theil ihrer Absorptionsfähigkeit verloren hat und sich außerdem 
noch bei ihrer Anwendung unter geringem Gasdruck befindet, so können 
die durch Gasabsorption bedingten Fehler ebenfalls als verschwindend 
klein ganz vernachlässigt werden, vorausgesetzt, dass die absorbirende 
Flüssigkeitssäule nicht mehr als 5 bis 15 Theilstriche im Eudiometer ein- 
nimmt. Zur Erläuterung der Methode mag hier zunächst die Analyse 
eines Gemisches von Luft und Kohlensäure dienen, welches _vor_ dem 
Einbringen der _Natronlösung getrocknet war: 
Angewandtes Gas. 
TE AT 
Atmosphärische Lult. ... 377,7 0,4148 14,3 148,9 
Nach Zusatz von CO... 40470 0,5300 13,8 240,7 
Die Analyse dieses Gases gab: 
Analyse’ 16, 
Vol. Druck Ta ee nrO el j 
ı) Anfäng]. trockenes Vol. 483,5 0,5430 13,8 249,92 
2) Nach Absorption d. CO, 367,3 0,4291 13,9 149,87 
;) Nach Zulassung von H 468,5 0,5261 13,5 234,87 
4) Nach der Explosion. . „352,8 0,4133 14,6 138,41