Gasometrische Methoden. 417
darauf mit Essigsäure angesäuertes destillirtes Wasser durch Kochen in
AA zwei Digerirflaschen von aller Luft, füllt die eine Flasche mit der noch
m: Diuck. kochenden Flüssigkeit der anderen bis an den Rand voll und verschließt
45,22 [114] sie durch einen mit Kautschuk überzogenen Kork luftdicht, so dass
5,12 sich zwischen der Flüssigkeit und dem Verschluss keine Luftblase zeigt.
07,04 Der Kork wird in dem Maaße, als die Flüssigkeit sich durch Abkühlung
65,10 Zzusammenzieht, tiefer eingedrückt, um einen luftleeren Raum und jedes
Eindringen von atmosphärischer Luft zu vermeiden. In dieser Flüssig-
keit, der man nach dem Erkalten einige Tropfen völlig klare Stärke-
lösung hinzufügt, lässt man die vom Platindraht abgeschnittene Kali-
kugel sich auflösen, indem man sie unmittelbar aus dem Eudiometer in
die Digerirflasche bringt. Man erhält dadurch den ganzen Schwefel-
wasserstoffgehalt des Gases in dem mit Essigsäure angesäuerten luft-
freien stärkehaltigen Wasser gelöst. Fügt man dieser Flüssigkeit ver-
mittelst einer genau kalibrirten Pipette eine Jodlösung von bekanntem
Jodgehalt und solcher Verdünnung, dass in einem Theilstrich der Pipette
0,01 Milligramm Jod enthalten ist, unter stetem Umrühren tropfenweise
). bei 0° u. hinzu, so lässt sich an der plötzlich eintretenden blauen Färbung der
A Drnok Stärke die Grenze, wo der Schwefelwasserstoff gerade zersetzt ist, sehr,
eos scharf bestimmen. Das Volumen des Schwefelwasserstoffs ergiebt sich
60, 66 aus der Menge des verbrauchten Jods, indem jedes Milligramm dieser
052 Substanz 0,08818 cbem Schwefelwasserstoff von 0° und 0,76 m entspricht.
” Um alle Fehler, welche in der Unreinheit des Kalis ihren Grund
haben können, zu vermeiden, wiederholt man den Versuch ganz in der-
selben Weise mit einer nicht mit Schwefelwasserstoff behandelten Kali-
kugel und zieht die bis zur Bläuung zugesetzte Jodmenge von der bei
dem ersten Versuche gefundenen Jodmenge ab. Um bei dieser Be-
stimmung einigermaaßen genaue Resultate zu erhalten, ist es erforderlich,
IS Schwei Stets gleiche und nicht zu große Mengen Essigsäure und Stärkelösung
Re: Weise anzuwenden [115] und die Schwefelwasserstoff enthaltende Flüssigkeit so
in Bes eu verdünnen, dass in 10000 Theilen derselben weniger als 5, Theile
ıng, dass Schwefelwasserstoff vorhanden sind. Diese Vorsichtsmaaßregeln wurden
bei dem folgenden Versuche beobachtet:
che zwar
ı\wendbar
ımt wer- Analyse 20.
Schwefel- DD Ca O0
Ol Wasserstoff, . + ge 402 a 0,6497 9,499
N limassc Nach Zusatz von HS. . 64,3 0,6730 15,573
Oereit Nach Absorp. d. KO, HO 10,4 0,6516 9,468
Bunsen, Abhandlungen. II