Full text: Gesammelte Abhandlungen (2. Bd.)

A440 asometrische Methoden, 
dient ein vor der Wasserluftpumpe -eingeschalteter hoher, zu. */, mit 
/asser gefüllter, luftdicht mit einem Kautschukpfropf verschlossener 
zlascylinder, durch welchen man das Gas oberhalb des [145] Wasser- 
niveaus streichen lässt. Durch den Pfropf, welcher die über dem Wasser 
ündende Zu- und Ableitungsröhre ‚enthält, ist noch eine lange, obe 
nd unten offene, luftdicht auf und ab verschiebbare, unter dem Wasser. 
des Cylinders mündende Glasröhre geführt; ‚die Tiefe, bis. zu welche 
diese Röhre unter das Wasserniveau eingesenkt wird, bestimmt den con- 
tanten Druck, mit welchem man das Gas durch die absorbirende F lüssig- 
keit treiben will, so dass man völlig unabhängig von den in der Ga 
leitung wechselnden Pressungen und der Schnelligkeit, mit welcher die 
Luftpumpe saugt, die Gasblasen mit constanter Geschwindigkeit in be- 
liebigen Zeitintervallen von */, bis 3 Secunden durch die absorbirende 
Flüssigkeit streichen lassen kann. Die flüssigen im Leuchtgase abge- 
dunsteten Kohlenwasserstoffe werden schon in dem ersten Alkoholgefäße 
um bei weitem größeren Theile zurückgehalten; in dem Alkohol der, 
letzten Waschflasche finden sich nur noch unerhebliche Mengen davon, 
ird der alkoholische Inhalt der Gefäße in einen großen Ueberschuss 
einer wässerigen Kochsalzlösung gegossen, so scheiden sich die flüssige 
Kohlenwasserstoffe ohne merkliche Gasentwickelung als eine milchige 
rübung aus, die sich.nach einiger Zeit zu einer farblosen, wasserhellen 
öligen Schicht auf der Kochsalzlösung ansammelt. Drei Cubikmeter de 
Heidelberger Leuchtgases gaben auf diese Weise durch ein Liter Alkoho 
geleitet 36 Gramm einer durch+Waschen mit Wasser von Alkohol be- 
reiten, über Chlorcalcium getrockneten, wasserhellen, nach reinem Benzi 
riechenden Flüssigkeit. Die Siedetemperatur dieser Flüssigkeit began 
wischen 80 und 90° C. und steigerte sich allmälig‘ bis auf 140° C.; nur 
ein ganz kleiner Rest der Flüssigkeit siedete bei noch etwas höhere 
emperaturen. © Durch eine Reihe fractionirter Destillationen ließ sic 
ein zwischen 90 bis 100° C. kochendes [146] Product erhalten, welches 
den bei weitem überwiegenden Theil der im Ganzen gewonnenen Flüssig 
keit ausmachte. Dieses Product erstarrt bei dem Abkühlen ’unter 0°C. 
last ganz zu reinem Benzin. Die vom Alkohol aufgenommenen Kohlen 
asserstoffe bestanden daher zum überwiegenden Theil aus diese 
Körper. Da nun die dem Benzin noch beigemengten Kohlenwasserstoffe 
ur einen kleinen Bruchtheil des vorhandenen Benzins ausmachen, So 
konnten sie bei der Analyse als in die Grenzen der Beobachtungsfehle 
fallend ganz vernachlässigt werden. 
Da ferner von allen aus den verschiedensten Quellen stammenden 
Steinkohlengasen, die ich zu untersuchen Gelegenheit gehabt habe, keines 
weniger als_den_vier- bis zwölffachen Betrag jener Benzinmenge an vo
	        
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