Full text: Gesammelte Abhandlungen (2. Bd.)

Gasometrische Methoden. 321 
Setzt man Die absorptiometrische Bestimmung, welche in der Weise ausgeführt 
= 0. ward, dass die absorbirende Wassermenge / nach jeder Bestimmung ver- 
mehrt wurde, gab folgende Elemente: 
23) (Ö,—6,) Vol. bei Druck. 14°C | Wasser- |] 
°C, "mi! volumen Z. 
(«x + 8), Angewandtes Gas, . ... 500,8 0,5760 19,0 0 
Nach der ı. Absorption ... 384,0 | 0,6882 19,0 81,6 
. Nach der 2. Absorption . . 340,0 0,7015 19,2 186,9 
ichungen Nach_der 3. Absorption_. ./ 283,3 0,7415. 1 19,0 335,5 ; 
Aus diesen Elementen erhält man Hülfe der eben entwickelten For- 
meln 31) und 32) für @ den Werth 0,9279. Die Absorptionstabelle VI. 
ie Diffe- zeigt, dass es kohlensaures Gas ist, welchem für die Beobachtungtempe- 
ratur £ == 19° C. dieser Absorptionscoefficient entspricht; denn die Ta- 
belle giebt für dieses Gas die Zahl 0,9150, welche der gefundenen nahe 
gleich ist. Wir schließen bekanntlich von der Beschaffenheit eines Nieder-- 
schlages, von seiner Farbe, seiner Löslichkeit u. s. w. auf das Vorhanden- 
sein einer Substanz. Hier ist es nicht ein Niederschlag, sondern eine 
bestimmte, aus Beobachtungen berechnete Ordinate einer Löslichkeits- 
curve, welche die Stelle des Reagens vertritt. Wie aber von verschiedenen 
tive und Substanzen oft Fällungen erzeugt werden, die in ihrem Verhalten einander 
dem. Er- so nahe stehen, dass sie nicht mehr als Unterscheidungsmittel [257] brauch- 
)a dieses bar sind, so können auch jene Ordinaten bei den Temperaturen, wo die 
hält, so Absorptionscurven sich einander nähern, tangiren oder schneiden, so wenig 
Mangan- verschieden sein, dass man noch einen zweiten Absorptionsversuch hinzu- 
gen, als nehmen muss. Es ergeben z. B. die vorliegenden Versuche den Werth 
he Luft von « für die Temperatur ı9°.C, zu 0,0212; einen. Werth, der. in der 
ı1e Ana- That von dem Absorptionscoefficienten des Kohlenoxydgases 0,0233, wie 
ihn die Absorptionstabelle für 19° C. angiebt, nur unerheblich abweicht. 
Allein der 19° C. entsprechende Absorptionscoefficient ‚des Wasserstoffs 
0,0193 und auch der Coefficient des Aethyls 0,0207 weichen nur so wenig 
von der gefundenen Zahl ab, dass die Entscheidung, welches dieser Gase 
vorhanden war, zweifelhaft bleiben muss. In diesem Falle ist mithin die 
aus einem Absorptionsversuch mit Wasser abgeleitete Zahl einem gruppen- 
anzeigenden Reagens vergleichbar. Es bleibt dann nur noch übrig, durch 
einen weiteren absorptiometrischen Versuch bei einer anderen Temperatur 
oder mit einer anderen Flüssigkeit zu ermitteln, welches von den durch 
den ersten Versuch angezeigten Gasen ‚wirklich vorhanden. war. ‚Die Be- 
stimmung der Absorptionscoefficienten der Gase für Alkohol, für Salz- 
lösungen und andere Flüssigkeiten bilden daher insofern ein wichtiges
	        
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