Full text: Gesammelte Abhandlungen (2. Bd.)

530) asometrische. Methode 
fest verbundene, gegen die Stahlfeder e mit gleitender Reibung federnde 
Rad 4 um seine Achse nach rechts oder links, so wird der Stab a« in 
erticaler Richtung auf- oder abgewunden. Da diese Bewegung im Ver 
hältniss des Radius des Rades zum Radius der Welle verkleinert wird, 
so bewirkt eine verhältnissmäßig sehr bedeutende Drehung des Rade 
eine nur höchst geringe Hebung oder Senkung der in dem Bügel 6 der 
tange aa befestigten Messröhre »%. Taucht man die letztere in eine 
mit Quecksilber gefüllten Cylinder, so lässt sich das äußere Quecksilber 
niveau in diesem Cylinder mit dem inneren Quecksilberniveau der Mess 
röhre leicht bis auf 0,1 mm genau einstellen, wenn man das Rad % dreht 
ährend man die Quecksilberoberfläche mit dem Fernrohre Z% beobachtet. 
Graham, welchem wir die wichtige Entdeckung der Diffusions- 
rscheinungen verdanken, fand, dass das Luftvolumen, welches gegen ein, 
urch poröse Scheidewände unter constantem Drucke in die Atmosphäre 
diffundirtes Gasvolumen ausgetauscht wird, zu diesem letzteren in eine 
estimmten Verhältniss steht, welches sich dem umgekehrten Verhältnisse 
der Quadratwurzeln aus dem specifischen Gewichte der betreffenden Gase 
ehr oder weniger nähert. Man hat eine theoretische Erklärung fü 
ijese Größenbeziehung in der Annahme zu finden geglaubt, dass ei 
as in ein anderes substantiell verschiedenes sich ebenso wie in den 
eeren Raum verbreite, und dass dabei die Bewegung mit derselben rela- 
iven Geschwindigkeit erfolge, mit welcher dieselbe in dem Iluftleere 
aume vor sich gegangen sein würde. Da die Einströmungsgeschwindig- 
eit von Gasen in den leeren Raum proportional den Reciproken de 
uadratwurzeln aus ihren specifischen [271] Gewichten, wie sich aus_de 
ersuche und der Theorie ergiebt, nur für den speciellen Fall erfolgt, 
ass der Ausfluss durch eine feine Oeffnung in dünner Platte, nicht 
ber durch capillare Canäle stattfindet, so geht jene theoretische Er- 
lärung von der schon an sich wenig wahrscheinlichen Voraussetzung 
aus, dass sich eine-poröse Scheidewand wie ein System von feinen Oeff- 
ungen in dünner Platte gegen Gase verhalte. Es schien daher zu 
rüfung der bisher allgemein angenommenen Diffusionstheorie vor Alle 
wichtig, die Vorgänge zu untersuchen, welche bei der Gasdurchströmun 
oröser Diaphragmen eintreten. Es wurde dazu der Apparat Fig. 6 
a. f. S.) benutzt. d ist eine graduirte und kalibrirte Glasröhre, welche 
urch das Gypsdiaphragma 6 geschlossen ist. Sie ist mit dem gläserne 
ufsatz C mittelst der vulkanisirten Kautschukröhre DD luftdicht verbunden, 
so dass man durch das in die Zuleitungsröhre e eingekittete feine_Kaut- 
schukröhrchen z unmittelbar über das Diaphragma & einen Gasstrom hin- 
egstreichen lassen kann. Durch den eingeschliffenen Glasstöpsel o 
ich_der Zutritt dieses _Gasstroms_ zum Gypsdiaphragma jederzeit unter-
	        
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