Gasometrische Methoden,
Bei Versuch ı, 3, 4, 5 treten solche annähernd sprungweise wachsende
olumenverhältnisse hervor; bei Versuch 2, 6, 7; 8, 9 dagegen geben
ich erhebliche Abweichungen von_ einer solchen Regelmäßigkeit zu _er-
ennen.
Alle diese vor länger als 20 Jahren von mir angestellten Versuche
allen in eine Zeit, wo die Zersetzung des Wasserdampfes und der Kohlen-
äure bei den Seite 558/u. f. betrachteten in den Flammen herrschende
emperaturen noch nicht bekannt war. Es lag daher damals kein Grun
349] vor, die Verbrennungen mit zuvor getrockneten Gasen anzustellen.
euerdings hat Professor Horstmann darauf aufmerksam gemacht, dass
ie bei den eben betrachteten Versuchen beobachteten Regelmäßigkeite
in Folge des Wasserdampfes in den Gasen durch Zufall herbeigeführ
Se können, und durch eine eben so sorgfältige als umfassende Unter
uchung gezeigt, dass Gasgemische von Wasserstoff, Kohlenoxyd und
auerstoff, wenn sie vollkommen trocken angewandt werden, sich zu
ontinuirlich, nicht sprungweise wachsenden oder abnehmenden Ver
rennungsproducten vereinigen. Gegen seine Versuche so wie gegen die
einigen und alle später angestellten kann nur noch der Einwand ge-
acht werden, dass eine von einem Punkt aus entzündete Gassäule i
ihren verschiedenen Schichten sehr verschiedene von den Dimensione
es Instrumentes abhängige Temperaturen besitzen muss, die möglicher,
eise im positiven oder negativen Sinne wirkend, sprungweise auftretend
infache Verhältnisse scheinbar herbeiführen oder wirklich vorhandene
erwischen können. Es ist nämlich oben S. 562 gezeigt worden, dass
ie Fortpflanzung der Entzündung in Gasgemischen verhältnissmäßig sehr,
angsam erfolgt und zwar viel langsamer, als die Luftwelle, welche vo
em explodirenden Gase im Eudiometer erzeugt wird. Während, wie
. a. O. gezeigt ist, die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Entzündun
in reinem Kohlenoxydgas nur ı Meter, ferner die des reinen Wasserstoff-
nallgases gegen zo Meter in der Secunde? beträgt, schreitet die i
omente der Entzündung erzeugte Luftwelle mit einer gegen 300 Mete
in der Secunde betragenden Geschwindigkeit fort. Die unter den zuerst
entzündeten Gasschichten befindlichen Schichten müssen daher stellen-
eise schon im hohen Grade comprimirt sein, ehe die Entzündung z
ihnen gelangt, und durch ihre Compression [350] erhebliche Erhitzunge
erleiden, die sich zu den Verbrennungstemperaturen addiren. Um diesen
törenden Einfluss der bei der Explosion eintretenden ungleichen Com
ression zu eliminiren, habe ich bei den folgenden mit vollkommen ge
rockneten und gleichmäßig gemischten Gasen angestellten Versuche
iese durch den veränderlichen Druck bedingte Ungleichheit in der Er
itzung dadurch beseitigt, dass die Gassäule in_ihrer ganzen Länge gleich