Full text: Gesammelte Abhandlungen (2. Bd.)

658 Chemische Theorie des Schießpulvers. 
standes, Wir haben dieses specifische Gewicht nach einer noch nicht 
publicirten Methode bestimmt, welche Einer von uns benutzt hat, um 
die Verflüchtigung und Ausdehnung von in sehr hohen Temperaturen 
geschmolzenen Gebirgsarten unabhängig von der Ausdehnung um- 
schließender Gefäße zu bestimmen. Ein nach .dieser Methode ausge- 
führter Versuch gab mit einer zwar nur angenäherten, aber vollkommen 
für unsere Zwecke ausreichenden Genauigkeit für das specifische Gewicht 
des Pulverrückstandes 
bei: 18°C. 2,350 
bei ;2808° CC... 1,520, 
Daraus erhält man durch Interpolation für das specifische Gewicht 
des Pulverrückstandes bei 3340° C. S- = 1,50. Die Werthe der in der 
Formel vorkommenden Größen sind daher für das von. uns untersuchte 
Pulver: 
1.000 Grm 
54 ”” 
9806 ,, 
Ban . 
bc. 
Durch Substitution derselben in die. Formel ergiebt sich für %, der 
Werth: 
43730. 
[352] Berechnet man den Druck mit Zugrundelegung des specifi- 
schen Gewichts des Pulverrückstandes bei gewöhnlicher Temperatur 
(2,35), So ergiebt sich für ö, der Werth 3414,6. Es kommen also von 
den gefundenen 4374 Atmosphäre ungefähr 1000 auf die durch Er- 
hitzung bewirkte Ausdehnung des Pulverrückstandes. 
Ein Pulver von der Zusammensetzung des von uns benutzten, 
welches in einem Geschützlaufe hinter dem Geschosse explodieren und 
dabei die eben nachgewiesene Zersetzung erleiden würde, kann daher 
in Folge des bei der Verbrennung unvermeidlichen Wärmeverlustes 
niemals einen Druck auf die Geschützwandung ausüben, der eine Höhe 
von fünfthalbtausend Atmosphären erreicht. Ob in der Zersetzungs- 
weise des Pulvers wesentliche Aenderungen eintreten, wenn dasselbe frei 
oder unter hohem Druck im Geschützlaufe abbrennt, wird sich aus der 
Zusammensetzung des in solchen. Geschützen  abgesetzten. Rückstandes 
und der dort entwickelten, leicht aufzufangenden Gase leicht ermitteln 
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