Chemische Theorie des Schießpulvers. 659
ch nicht lassen. Zeigt‘ es sich, dass unter diesen Umständen die Zersetzungs-
hat, um weise im Wesentlichen dieselbe bleibt, so müssen manche der bis-
)eraturen herigen Annahmen über den Druck der Pulvergase in Geschützen auf
Ing /um- sehr fehlerhaften Voraussetzungen. beruhen, denn die besten artilleristi-
S QauSgE- schen Schriftsteller geben diesen Druck bis zu 50000 ja bis über 100000 *)
kommen Atmosphären an.
Gewicht Die mitgetheilten Versuche geben zugleich ein Mittel
an die Hand, das Maximum des mechanischen Effects,
d. h. die theoretische Arbeit des Pulvers zu bestimmen,
welche dasselbe leistet, wenn sich dessen‘ Gase unter
dem ihrem jedesmaligen Volumen entsprechenden Drucke
Gewicht in einem für Wärme undurchdringlich gedachten Raume
r in der ausdehnen. Es sey a, a, 4,4, (Fig. s) der von dem
ersuchte- Pulver G, erfüllte Raum, 4, a; a, a, das vom Pulver-
rückstand &, und a, a, a, a, das von den Pulvergasen
im Augenblicke der Verbrennung erfüllte Volumen
en Ga Gr
On S. Zn S$,)
worin [353] der eben bestimmte Druck % herrscht; es
sey endlich a a, a, a der Raum, welchen die Gase ein-
nehmen, nachdem sie sich bis zu dem Drucke pp, aus-
Po der gedehnt haben. Nennt man ferner die unendlich kleine Fig. 5.
Volumenvergrößerung des Gases ca,a,c, so ist die
während dieser Ausdehnung unter dem Drucke %, geleistete Arbeit
. podv, und die gesammte Arbeit, welche das Gas bei der gesammten
specifi- Ausdehnung leistet,
nperatur ®
also von Arbeit = ] pdo.
ırch Er- En
nutzten, Unter der Voraussetzung, dass ein Gas sich in einer für Wärme
ren und undurchdringlichen Hülle ausdehnt, ist aber, wenn 4, den zu % gehörigen
n daher Druck bedeutet ®).
verlustes y\K
ıe Höhe PD (%) ?
etzungs-
olbe frei wo K das Verhältniss der specifiischen Wärme des Gases bei constantem
aus der
kstandes ı) Piobert, Trait€ d’artillerie, 1847, pg. 322.
‚rmitteln 2) Poisson, Mech. II, pg. 647. Clausius, Pogg. Annal. Bd. 79, S. 396.