Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig.
GEORG WEBERS
Lehr- und Handbuch
der
WELTGESCHICHTE.
Unter Mitwirkung von Prof. Dr. Richard Friedrich, Prof. Dr. Ernst
Lehmann, Prof. Franz Moldenhauer und Prof. Dr. Ernst Schwabe
Geh. M. 24.—. Tn Leinen geh. M. 28.—. In Halbleder geh. M. 33.—.
Im Jahre 1902 erschienen die beiden ersten Bände (Altertum und Mittelalter).
Band III (ilBuzeit) und Band IV (Neueste Zelt] werden voraussichtlich im Laufe des Jahres 1905 folgen.
Die .Bände werden, da jeder ein abgeschlossenes Ganzes bildet, auch einzeln abgegeben.
Seit mehr als 55 Jahren hat Georg Webers Lehrbuch der Weltgeschichte die Absicht des Verfassers, „eine
ernste, solide Geschichtskunde, auf den Grundsätzen der Humanität aufgehaut, in weitere Kreise zu tragen, den
gebildeten Ständen Interesse einzuflößen und Belehrung darzubieten über die Taten und Schicksale vergangener
Zeiten und Geschlechter“, erfüllt und seinen Platz unter den hervorragendsten deutschen Geschichtswerken be
hauptet. In weit mehr als hunderttausend Exemplaren hat es überall, wo man unsere Sprache spricht, Verbreitung
gefunden, für unzählig viele Deutsche ist der „mittlere Weher“ eine Hauptquelle ihrer geschichtlichen Kenntnisse
geworden. Aber angesichts der großen Fortschritte, die die Geschichtsforschung in unsern Tagen gemacht hat,
und auch der Wandlung, die nach mancher Richtung in der Auffassung der Geschichte eingetreten ist, wurde doch
eine durchgreifende Neubearbeitung der letzten, noch vom Verfasser selbst besorgten Auflage vom Jahre 1888
immer dringender notwendig. Ein hervorragender Historiker, Professor Alfred Baldamus in Leipzig, hat sich im
Verein mit mehreren tüchtigen Mitarbeitern dieser nicht leichten Aufgabe unterzogen und sie in glänzender Weise
gelöst. Die Vorzüge, die dem Weherschen Buch zu seinem großen Erfolge verholfen haben: die Vereinigung von
reicher Fülle des Stoffes mit Klarheit und Übersichtlichkeit der Anordnung, eine lebendige Art der Darstellung und
warme schwungvolle Sprache, sind auch in der Neubearbeitung voll erhalten gehlieben. Anderseits aber ist der
Bearbeiter bestrebt gewesen, in mancher Hinsicht einen neuen Geist in das Buch hineinzntragen: durch eine Er
weiterung des Gesichtskreises, indem er alle Völker, die in irgend einer Weise zur heutigen Weltkultur beigetragen
haben, auch die hei Weher zum Teil stiefmütterlich behandelten außergriechisch-römischen im Altertum und die
außereuropäischen Völker nach ihrer Bedeutung hineinbezog; durch eine Vertiefung der Betrachtung, indem versucht
wurde, die leitenden Gedanken, die Hauptzüge der Entwicklung, herauszuarbeiten, überall die Einzelheiten unter
große Gesichtspunkte zn stellen, durch eine erweiterte Berücksichtigung dessen, was man unter dem Worte Kultur
geschichte zusammenfaßt, unter Betonung von deren Wechselbeziehungen zur politischen Geschichte. Daß die
Ergebnisse der neuesten Forschung den gesamten Stoff durchdrungen haben, braucht kaum gesagt zu werden. Es
hat den Anschein, als oh gegenwärtig der historische Sinn und das Interesse für das geschichtlich Gewordene in
weiteren Kreisen in Abnahme begriffen sei. Möge das Webersche Lehrbuch in seiner nun völlig neuen Gestalt
die Bedeutung, die es bisher für so viele Deutsche gehabt hat, auch fernerhin behaupten und erweitern, möge es
dazu beitragen, daß der Blick des deutschen Volkes sich aus dem hastenden politischen und sozialen Treiben der
Gegenwart wieder mehr der alten Lehrmeisterin Geschichte zuwendet, die so manches heute Verworrene und
unlösbar Scheinende deutet.
Ausführliche Ankündigungen und Probebogen mit Testproben ans verschiedenen Gebieten der einzelnen
Bände und eine Übersicht über den Inhalt des zuerst erschienenen zweiten Bandes sind umsonst durch alle Buch
handlungen oder unmittelbar von der Verlagsbuchhandlung zu beziehen.
vollständig neu bearbeitet von
Prof. Dr. Alfred Baldamus.
Vier starke Bände in gr. 8.