Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

IQg Beziehungen zwischen den physikalischen und 
bei Betrachtung desselben auf verschiedene Weise in Anschlag 
gebracht werden. Gewöhnlich nimmt man zur Berechnung des 
specifischen Volums der Flüssigkeiten ihre Dichte bei der Tem 
peratur des Siedepunctes, und hält die Temperaturen, bei denen 
die Dämpfe gleiche Spannung zeigen, für entsprechend (Her 
mann Kopp). — Die Resultate der Vergleichung der auf diese 
Weise gefundenen specifischen Volumina führen jedoch, wie 
oben bemerkt, nur zu annäherungsweise richtigen Regeln, und 
zu ähnlichen Regeln gelangt man auch dann, wenn man die 
specifischen Volumina bei gewöhnlicher Temperatur mit einander 
vergleicht (Mendelejew). Bei Vergleichung der specifischen 
Volumina flüssiger organischer Stoffe stellt sich heraus: 1) dass 
isomere und metamere Körper gewöhnlich nahezu gleiches 
specifisches Volum haben; 2) dass in vielen homologen Reihen 
eine regelmässige Veränderung in der Zusammensetzung auch 
von einer regelmässigen Veränderung der specifischen Volu 
mina begleitet ist, und dass allgemein-chemisch analoge Körper, 
bei gleicher Differenz in ihrer Zusammensetzung, auch gleiche 
Differenz ihrer specifischen Volume haben; 3) dass Körper, 
die durch Substitution von zwei Atomen Wasserstoff durch ein 
Atom Sauerstoff, oder umgekehrt, aus einander entstanden ge 
dacht werden können, nahezu gleiche specifische Volume be 
sitzen, und dass eine ungefähre Uebereinstimmung der specifi 
schen Volume auch bei solchen Körpern stattfindet, die nach 
ihrer Zusammensetzung sich so von einander unterscheiden, 
dass die Formel des einen gleich der Formel des anderen 
+ n C — n H 2 ist. Es muss übrigens bemerkt werden, dass 
alle diese Regeln hauptsächlich nur bei Körpern, deren che-' 
misclies Verhalten (und wahrscheinlich auch ihre chemische 
Structur) mehr oder weniger ähnlich ist, Anwendung finden. 
Ferner ist bemerkt worden (Mendelej ew), dass bei doppelten 
Zersetzungen die Summen der specifischen Volume der reagi- 
rendeu und der entstandenen Körper einander nahe kommen; 
dass bei einer Vereinigung das specifische Volum des ent 
standenen Körpers kleiner ist, als die Summe der specifischen 
Volume der reagirenden Körper; bei einer Zersetzung findet 
das Gegentheil statt (§ 28). Hieraus ersieht man, dass diese 
Regelmässigkeiten in dem specifischen Volumen ein ungefähres 
Vorausbestimmen des specifischen Gewichts der Flüssigkeiten 
aus ihrer Zusammensetzung gestatten , dass man von dem
	        
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