Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

HO Beziehungen zwischen den physikalischen und 
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zeigen, im freien Zustande aufzutreten. Zugleich bemerkt man 
beim Vergleich der speciiischen Volume verschiedener Elemente 
in ihren Verbindungen mit ihren speciiischen Volumen im freien 
Zustande, dass die Theilchen der specifisch-schwereren Ele 
mente bei ihrer chemischen Vereinigung mehr auseinander 
gerückt werden und dadurch also auch der Vereinigung ein 
grösserer Widerstand geboten werden kann (Beketoff).*) 
Einfluss der Aequivalentgrösse auf die Stabilität der Verbindungen." 
86b, Die soeben erörterten Verhältnisse können durch 
gewisse Einflüsse modilicirt werden. Da die Körper sich in 
ungleichen Gewichtsmengen (nach aequivalenten Quantitäten) 
mit einander vereinigen, so erstrecken die oben erwähnten 
Veränderungen in dem Abstande der Theilchen sich bei der 
Vereinigung auf ungleiche Massen der Materie, und es kann 
somit für einen Körper mit grösserem Aequivalent ein grös 
serer Kraftaufwand erforderlich sein, um die Theilchen dieses 
Körpers auseinanderzurüeken und dieselben während des Be 
stehens der Verbindung in diesem auseinander gerückten Zu 
stande zu erhalten. Ist die Aequivalentgrösse der verbundenen 
Elemente sehr verschieden, so kann auch der erwähnte Kraft 
aufwand sehr verschieden und die Beständigkeit der Verbin 
dung dadurch beeinträchtigt sein. Demgemäss zeigen die Ver 
bindungen solcher Elemente, deren Aequivalente nahezu gleich 
gross sind, öfters eine grössere Beständigkeit (Beketoff), 
und diese Bedingung kann zuweilen die oben erwähnte Bedeu 
tung der Dichtigkeit gewissermassen verdecken. 
Ausdehnung durch die Wärme. 
81. Aus dem in den vorhergehenden Paragraphen Gesagten 
geht hervor, wie wichtig es ist, die Grösse der Ausdehnung 
*) Gestützt auf die Vermutkung, dass bei jedem chemischen Vor 
gänge die Oberflächen der einwirkenden Körper gleich gross sein müssen, 
versuchte man (Maumene) die Regel aufzustellen, dass die Gewichte 
der reagirenden Körper den speciiischen Gewichten derselben proportional 
seien. Dadurch müsste die relative Anzahl der in Reaction tretenden Mo- 
lecüle bestimmt, und, da diese Anzahl in den meisten Fällen kein einfa 
ches, der Bildung des Hauptproductes entsprechendes Verhältniss zeigen 
kann, so würde dadurch, ausser der Bildung des Hauptproducts, noch 
das Entstehen anderer Producte, die man gewöhnlich secundären Reac- 
tionen zuschreiht, hervorgerufen werden. (Anmerk. d. Yerf. z. d. Ausg.)
	        
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