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Beziehungen zwischen den physikalischen und
der Arbeit aus der thermischen Form in eine andere. — Beim
Erwärmen von Körpern, deren Molecüle eine gewisse Cohäsion
äussern, geht ein Theil der Wärme noch in sogenannte innere
Arbeit über und bringt allmälig den Körper dem vollstän
digen Gaszustande näher, bei welchem die Cohäsion == 0 ist.
— Wenn der Zustand der beständigen Gase auch nicht voll
kommen einem solchen ideellen Gaszustande entspricht, so
kommt er ihm doch sehr nahe, und die innere Arbeit kann für
sie als nicht bestehend angenommen werden. Daher ist es ver
ständlich, dass beim Erwärmen ein und derselben Quantität Gas
bis zu einer und derselben Temperatur, einmal—unter gleichblei
bendem Druck, das andere Mal — bei gleichbleibendem Volum,
in dem letzteren Falle die ganze Quantität Wärme, welche im
ersteren die äussere Arbeit verübte, erspart wird. Diese Ar
beit kann aber gemessen werden, und dann muss, wenn sie in
Einheiten der Kraftwirkung und die ersparte Wärme in Wärme
einheiten ausgedrückt wird, sich zwischen beiden Zahlen ein
Verhältniss herausstellcn, welches dem mechanischen Wärme
äquivalent, entspricht. Solche Bestimmungen sind in der That
gemacht worden und haben für diese Aequtvalente Zahlen
gegeben, die mit denen durch directe Versuche bestimmten
übereinstimmen. — Interessant sind auch die Schlüsse, zu
denen die mechanische Wärmetheorie führt, wenn der Aus-
dehnungscoefficient der Gase für 1° mit, wie oben gezeigt
wurde, Vs™ in Rechnung gebracht wird. Jedes Gas übt bei
einer bestimmten Temperatur einen bestimmten Druck aus,
und kann als Träger einer Kraft, die sich der Temperatur
proportional verändert, betrachtet werden: die Kraft wächst
und der Druck steigt für jeden Grad um 7273. — Daher wird,
bei Erniedrigung der Temperatur bis auf — 273°, die Kraft
= 0 sein, und das Gas wird nun keinen Druck mehr aus
üben, wird kein Bestreben sich auszudehnen zeigen (Verdet).
— Die Temperatur — 273° heisst der absolute Nullpunct der
Temperatur.
Noch verdient erwähnt zu werden, dass der Schluss über
die Abwesenheit einer innern Arbeit im Allgemeinen nur an
näherungsweise richtig ist, er kommt aber bei den beständigen
Gasen der Wirklichkeit sehr nahe, während bei Gasen, die in
Massigkeiten übergeführt werden können, bedeutende Abwei
chungen auftreteu.