chemischen Eigenschaften der Körper. 
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Das Wasser spielt hier also eine wesentliche Rolle und scheint 
eine Art lockerer Verbindung mit der Kieselsäure zu bilden. 
Die vollständig lösliche Modiiication nennt Graham Hydrosol 
und die pectose Hydrogel. Wenn man diese Modificationen, 
und besonders die letztere gallertartige, mit verschiedenen 
Flüssigkeiten behandelt, so kann man das Wasser aus ihnen 
verdrängen und durch diese Flüssigkeiten ersetzen. Auf diese 
Weise erhält man mit Alkohol einen Alkosol und einen Alkogel, 
mit Glycerin einen Glycerosol und einen Glycerogel u. s. w. In 
diesen Substanzen wird die Flüssigkeit mit einer gewissen Kraft 
zurückgehalten, so dass man z. B. beim Erwärmen von Al 
kogel die Temperatur bis zum Verkohlen des nachgebliebenen 
Alkohols steigern kann, ehe derselbe sich gänzlich verflüchtigt. 
Da die Organismen reich an Colloiden sind, die wahrscheinlich 
eine ähnliche Rolle spielen können, so lassen sich hierdurch 
vielleicht ähnliche Vorgänge, bei welchen verschiedene Flüssig 
keiten von in den Organismen enthaltenen Substanzen zurück 
gehalten werden, erklären. 
Atmolyse. 
98b. Was die Gase anbelangt, so bat man, wie oben 95) 
erwähnt, gefunden (Graham), dass ihre Ausflussgeschwindig 
keit aus, in einer dünnen Scheidewand gemachten, feinen Oeff- 
nungen in bestimmter strenger Abhängigkeit von ihrer Dichte 
steht. Dasselbe Gesetz gilt auch, wenn Gase durch poröse 
Platten (aus gepresstem Graphit, gebranntem Thon)*) difFun- 
diren, und dieser Umstand kann zur Trennung von Gasen von 
verschiedener Dichte (Atmolyse), wie z. B. der bei erhöhter 
Temperatur dissociirten Bestandtheile, dienen. Die Abhängig 
keit der Diflfusionszeit von der Dichte bleibt dieselbe, ob von 
beiden Seiten der porösen Scheidewand zwei Gase gegenseitig 
diffundiren, oder ob eine einseitige Diffusion in’s Vacuum statt 
findet. Auch bei freier Diffusion eines Gases in ein anderes 
ohne irgend eine Scheidewand wächst die Geschwindigkeit mit 
Abnahme der Dichte. 
Ganz andere "Verhältnisse treten auf, wenn Gase, statt 
durch freie Oefifnungen in dünnen Scheidewänden oder poröse 
*) Bei erhöhter Temperatur können Gase auch durch solche Körper, 
die bei gewöhnlicher Temperatur kein Gas durchlassen, wie z. B. Platin, 
diffundiren (St. Claire-Deville und Troost).