152 I- Verbindungen des Kohlenstoffs mit univalenten Elementen.
Hingegen erscheinen für das vierte Glied der homologen
Reihe der gesättigten Kohlenwasserstoffe, C4H10, zwei, für das
fünfte drei, für das sechste schon acht verschiedene Fälle
chemischer Structur möglich u. s. w.
Zu den Formeln dieser Kohlenwasserstoffe gelangt man
am leichtesten, wenn man jeden gesättigten Kohlenwasserstoff
als aus seinem unmittelbar vorhergehenden Homolog durch
Substitution von einem Atom Wasserstoff durch das Radical
Methyl (CH3) entstanden betrachtet (vergl. Anmerkung zu
§ 46) *) Hieraus erhellt, dass in dem Kohlenwasserstoff <
jenigen, welche im allgemeinen Theil dieses Werkes gebraucht sind, können
als Muster für alle übrigen dienen. — Diese oder jene Art Formeln, oder
ständiger oder abgekürzter Formeln der chemischen Structur (rationeller
Formeln, s. § 38) gebraucht: sie werden die Art der chemischen Bildung
entweder zwischen allen, oder zwischen einigen elementaren Atomen, die
im Molecül auftreten, ausdrücken.
*) Indem man diese oder jene Betrachtungsweise als Kunstgriff zur
Auffindung der Structurformeln gebraucht, muss man, um Fehler zu ver
meiden, jedes Mal streng darauf sehen, dass die gefundenen Formeln auch
wirklich verschiedene Fälle chemischer Structur ausdrücken. Wollte man
z. B. zur Kohlenwasserstoffformel C3H8 dadurch gelangen, dass man diesen
Kohlenwasserstoff durch Substitution von Wasserstoff im Sumpfgas CID
entstanden denkt, so erhielte man
und könnte auf den ersten Blick glauben, man habe wirklich zwei verschie
dene Fälle vor sich; gibt man aber der ersteren Formel eine detaillirtere
Gestalt CH3[CH2(CH3)], so ist leicht einzusehen, dass die beiden Formeln
einen und denselben Structurfall ; CH2 versinnlichen.
ICHs
(Anmerk. d. Verf. z. deutschen Uebers.)
zwei Fälle einer solchen Substitution sein können:
gemischte Formeln z. B.
CHMCH)
CH¡ u ' a ' wer ^ en bi er stets im Sinne voll-
1.
2.
CHs(CiH»)
CH->(CH 3 )2
ICH3
’ ra.,