1. Kohlenwasserstoffe.
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Jodamyl Diamyl
2C5H11J + Na-2 = C10H22 + 2NaJ
Jodbutyl Aethyl-Butyl
C2H5J -f- CiH.tJ + Na2 = CijHu + 2NaJ u. s. w.
Ausser den angeführten Reactionen entstehen die gesät
tigten Kohlenwasserstoffe auch noch aus einatomigen gesät
tigten Säuren (§ 168) von der Zusammensetzung CnH>n02
durch Abgabe Von Kohlensäure und aus zweiatomigen zwei
basischen Säuren (§ 183) CnlUn—2O4 hei trockener Destilla
tion mit Alkalien. — Die Säuren scheiden hierbei Kohlensäure
aus.
Essigsäure Sumpfgas
C2B4O2 — CO2 = CH4 ( Dumas, Per so z).
Sebacinsäure Octylwasserstoff
C10H18O4 — 2CO2 = CsHis (Riehe).
Eine ganze Reihe homologer gesättigter Kohlenwasserstoffe
kann aus einatomigen Alkoholen durch Abnahme von Wasser
entstehen, wobei jedoch als Hauptproduct ungesättigte Kohlen
wasserstoffe C11H211 (s. unten) auftreten. — So wirkt z. B.
Chlorzink auf Amylalkohol C5H12O (Würtz). Ferner sind
ganze Reihen gesättigter und ungesättigter homologer Kohlen
wasserstoffe in den natürlichen oder künstlich bereiteten P10-
ducten der trockenen Destillation enthalten, z. B. in dem ameri
kanischen Steinöl, in dem am meisten flüchtigen Theile des
Steinkohleutheers u. s. w. Radicalhydrüre, polymere und ver
schiedene gemischte Radicale wurden früher gewöhnlich als
unter einander isomer betrachtet, in den letzten Jahren wurde
jedoch bewiesen, dass Aethylwasserstoff und Dimethyl (§ 105)
identisch sind (Schorlemmer), und somit konnte vorausge
sehen werden, dass derselbe Umstand auch in Betreff vieler
anderer gesättigter, für isomer gehaltener Kohlenwasserstoffe
stattfinden werde. Der Begriff von der chemischen Structur
konnte* *) hier als leitendes Princip dienen; es liess sich z. B.
Biese Reaction, bei welcher sich gerade wie bei der Electrolyse die Koh
lenwasserstoffgruppe der Säure ausscheidet, kann wahrscheinlich auch bei
coinplicirteren Analogen Anwendung finden.
*) In dem vor mehr als zwei Jahren geschriebenen russischen Original-