1. Kohlenwasserstoffe.
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in diesen Körpern die Kohlenstoffatome durch eine grössere
Anzahl Affinitätseinheiten mit einander vereinigt sind, als in
den gesättigten Kohlenwasserstoffen. Die Reihe der Kohlen
wasserstoffe Cn Hin -4 äussert noch eine merkwürdige Eigen
tümlichkeit: das Glied CioHie derselben besteht in einer
äusserst grossen Anzahl isomerer Modificationen. Es ist ein
leuchtend. dass für ein Molecül von so bedeutender Complica-
tion wie CioHie eine grosse Mannigfaltigkeit der chemischen
Structur — folglich auch zahlreiche Fälle der Isomerie —
möglich ist; es ist jedoch schwer zu sagen, ob auf diese Weise
wirklich die Existenz aller hier auftretenden Isomere erklärt
werden kann, deren Unterschiede sich häufig nur in der ver
schiedenen Wirkung auf den polarisirten Lichtstrahl äussern.
— Vielleicht besteht für die Kohlenwasserstoffe CioHie, bei
vollkommener Identität in der chemischen Structur, ein ge
wisser Unterschied in den Eigenschaften — eine Erscheinung,
die, wenn ihre Existenz bewiesen sein wird, mit Recht den
Namen physikalische Isomerie zu erhalten (§ 47) verdient.
113a.*) Die zahlreichen isomeren Modificationen des Koh
lenwasserstoffs Ci o Hi g sind im Pflanzenreiche stark verbreitet
und bilden die meisten sogenannten sauerstofffreien flüchtigen
[aetherisehen) Oele. Diese natürlichem Kohlenwasserstoffe CioHie
können im Allgemeinen als Terpene bezeichnet werden. Als
die gewöhnlichsten Repräsentanten dieser Oele können beson
ders die verschiedenen Terpentinöle, die aus verschiedenen
Coniferen erhalten werden, dienen. Die Terpene, obgleich sie
nach Geruch und ihrem Verhalten zum polarisirten Lichtstrahl
bedeutend von einander verschieden sind , sind doch ge
wöhnlich nach ihrem specifischen Gewicht (0,84 — 0,87) und
Siedepunct (160°—180°) ziemlich ähnlich. Fast alle sind sie
flüssig und äusserst leicht zu neuen isomeren Modificationen
veränderlich. Daher sind auch, um die Terpene aus verschie
denen Pflanzentheilen in unverändertem Zustande abzuscheiden,
besondere Vorsichtsmassregeln nothwendig (Berthelot). Die
Befähigung zur directen Vereinigung mit gesättigten Moleciilen,
die allen ungesättigten Körpern eigen ist, tritt in den Terpenen
nicht schroff hervor; besonders leicht vereinigen sie sich nur
mit Chlorwasserstoffsäure, wobei, je nach der Natur des Koh-
*) § 113a nimmt die Stelle des umgearbeiteten § 113 des Originals ein.