1. Kohlenwasserstoffe.
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wie die Hydrocarbüre selbst, besitzen ein bestimmtes, je nach
der Natur des ursprünglichen Terpens verschiedenes Rotations
vermögen.
Nimmt man z. B. zwei Terpene, den Terebenthen (aus
Pinus maritima) und den Australen (aus Pinus australis), so
erhält man auf die oben besprochene Weise (Berthelot):
aus dem ersteren: aus dem zweiten:
1. Krystallinisches Monochlorhy
drat des modificirten Terebenthens
und zugleich auch das isomere flüs
sige Mono chlorhydrat.
2. Aus dem krystallinischen so
eben erwähnten Monochlorhydrat
kann Terecamphen (krystallinisches
Hydrocarhüri ausgeschieden werden.
3. Terecamphen liefert mit Chlor
wasserstoff ein von dem oben er
wähnten verschiedenes krystalliin-
sches Monochlorhydrat und aus
diesem kann wieder Terecamphen
ausgeschieden werden.
1. Krystallinisches Monochlorhy
drat des modificirten Australens und
zugleich auch das isomere flüssige
Australen - Monochlorhydrat.
2. Aus dem krystallinischen Mo
nochlorhydrat kann das mit Tere
camphen isomere und von ihm durch
die Art der optischen Wirksamkeit
verschiedene Austracamphen abge
schieden werden.
3. Austracamphen verhält sich
dem Terecamphen ganz parallel.
Behandelt man nun weiter das eine oder das andere
krystallinische Monochlorhydrat mit einem etwas energi
scheren Reagens — und namentlich mit benzoesaurem Natrium
—, so erhält man aus dem Terecamphenchlorhydrat wie aus
dem Austracamphenchlorhydrat einen und denselben Körper:
den krystallinischen Kohlenwasserstoff Camphen, der optisch-
unwirksam ist (Berthelot).
Lässt man auf einige Terpene, z. B. Terebenthen, concen-
trirte wässrige Chlorwasserstoffsäure einwirken, so erhält man
das Dichlorhydrat CioHisCL. Dieses letztere Chlorhydrat ist
für einige Terpene so zu sagen das Normalproduct, welches
sich hauptsächlich unter den verschiedenen Umständen bildet.
Bei vorsichtiger Zersetzung der Dichlorhydrate, wenn dieselben
auch aus verschiedenen Terpenen gebildet wurden, erhält man
stets ein und dasselbe flüssige, optisch-unwirksame Hydrocarbür
C10H16 : das Terpilen. Dieses letztere besitzt die Fähigkeit,
sich mit Chlorwasserstoff gänzlich zu Terpen - Dichlorhydrat
umzuwandeln (Berthelot).
Behandelt man weiter das Camphen wie das Terpilen mit
Schwefelsäure, so wird ein Theil des Kohlenwasserstoffs in