1. Kohlenwasserstoffe.
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optisch-wirksam und besitzt eine ausgeprägtere Neigung, in
Polymere überzugehen; beim Erwärmen bis auf 200° liefert es
ein festes, durchsichtiges, nicht krystallinisches Polymer:
Metastyrol. Styrol aus Zimmtsäure ist optisch-unwirksam.
Beim Erwärmen mit Salzsäure kann es auch ein Polymer I)i-
stt/rol CuiFlir, liefern (Erlenmeyer). Durch stark oxydirende
Keagentien wird das Styrol in Benzoe - Derivate, die C7 im
Molecül enthalten, übergeführt — ein Umstand, der auf eine
Analogie desselben mit Toluol und Aethyl-Phenyl hinweist,
und es wahrscheinlich macht, dass es nichts anderes als Vinyl-
JPhenyl C 6 H5(C2H 3 ) ist. Seinen physikalischen Eigenschaften
nach nähert sich das Styrol den Kohlenwasserstoffen CnlUn-e,
zu welchen letzteren es sich offenbar ebenso verhält, wie
Aethylen mit seinen Homologen zu den gesättigten Kohlen
wasserstoffen. In der That tritt es, wie die Kohlenwasserstoffe
CnIPm, mit Halo'iden in directe Vereinigung, wobei es sich
jedoch, soviel bis jetzt bekannt, leicht und energisch nur mit
zwei Atomen derselben vereinigt und Körper bildet, die nach
ihrem Sättigungsgrade den Kohlenwasserstoffen CnlUn-ü ent
sprechen (wahrscheinlich CeHs^HsCh). Zugleich ist Styrol,
ähnlich den Kohlenwasserstoffen C11H211-6, auch zu Substitu
tionen geneigt.
Der Formel nach ist mit Styrol der krystallinische Koh
lenwasserstoff C7H0, Toluylen oder Stilben, homolog. Er ent
steht bei der trockenen Destillation einiger Schwefelverbindungen
des Toluolrestes (Benzyl) C7H7 (Laurent, Märker), oder
durch Verlust von HCl aus dem Chlorbenzyl C7H7CI unter
Einwirkung von Alkalien (Li mp rieht). Dieselbe Substanz
stellt wahrscheinlich der feste, aus Benzylalkohol C7HsO durch
Wasserverlust entstehende Kohlenwasserstoff dar.
Von den Kohlenwasserstoffen CnHon-io sind die soge
nannten Cholesteryline bekannt; sie haben ein hohes Molecular-
gewieht, sind unter einander isomer und werden aus dem
alkoholischen Körper Cholestearin durch Wasserentziehung ver
mittelst Schwefel- oder Phosphorsäure gewonnen:
Cholesteariu
C26H44O — H2O — C26H42
Die Cholesteryline sind feste, grösstentheils krystallinische
Körper (Zw eng er). Hierher kann w T eiter auch der Ko bleu-