1S4 I. Verbindungen des Kohlenstoffs mit univalenten Elementen.
Wasserstoff C2«H3o gerechnet werden, der bei Einwirkung von
Natrium auf einen aus Galbanumharz gewonnenen und viel
leicht einen besonderen Alkohol vorstellenden Körper C20H30O
(Mössner) entstehen soll.
Kohlenwasserstoffe C11H211-12, CnlEu-u, C0H211-16 und CnHan-is.
117. Der Formel CnH-2n-i2 entspricht Naphtalin CioHs
nebst seinem Isomer, dem Metanaphtalin. Beide finden sich
unter den Producten der trockenen Destillation vor. Das unter
den Producten der trockenen Destillation der Harze auftretende
Metanaphtalin ist wenig erforscht, während das Naphtalin
eines der gewöhnlichsten Producte der Zersetzung kohlenstoff
haltiger Körper in der Glühhitze ist; es ist im Steinkohlen-
theer vorhanden und entsteht üherhaupt, wenn kohlenstoffhal
tige Körper, sogar auch solche, die, wie z. B. Aethylalkohol,
Essigsäure u. a., ein geringes Moleculargewicht besitzen, in
Dampffbrrn durch glühende Röhren geleitet werden. Es kann
sogar aus Sumpfgas gebildet werden (§ 103). Das Naphtalin
ist ein fester kristallinischer, weisser, flüchtiger Körper, der einen
eigenthümlichen Geruch besitzt, in Wasser fast unlöslich ist,
sich aber leicht in flüssigen Kohlenwasserstoffen und zum Theil
in kohlenstoffhaltigen Flüssigkeiten, die zugleich Sauerstoff
enthalten, löst. Es krystallisirt leicht in rhombischen Tafeln»
schmilzt bei 79°, siedet bei 218°. — Das Naphtalin vereinigt
sich direct mit Chlor und nimmt davon zwei oder vier Atome
auf; die Verbindung des Naphtalin mit Brom enthält zwei
Atome des letzteren. Es ist jedoch eher zu Substitutionen
geneigt, wobei die Quantität des substituirten Wasserstoffs
durch die Energie der Reaction bedingt wird, und diese kann
allmälig soweit gesteigert werden, dass z. B. unter Einwirkung
von Chlor endlich der Körper CioClg entsteht (Laurent).
Ebenso leicht kann ein Theil des Wasserstoffs des Naphtalins
durch die Gruppe (NO2)' substituirt werden. — Wenn die Sub-
stitutionsproducte des Naphtalins verschiedenen neuen Um
wandlungen unterworfen werden, so kann man zu anderen
Derivaten übergehen; die gechlorten und gebromten Derivate
des Naphtalins jedoch, welche zahlreiche Fälle der Isomerie
darbieten, so wie auch seine Verbindungen mit diesen zwei
Halo'iden entbehren fast ganz der Fähigkeit zu doppelten Zer
setzungen. Unter Einwirkung energischer Oxydationsmittel