Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

1. Alkohole oder Hydrate der Kohlenwasserstoffradicale. 
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Alkohol wur< 
■de anfangs eigentlich der Körper 
CH 3 
CH) 
H 
genannt, welcher jetzt Aethylalkohol heisst. Daher können 
diejenigen primären Alkohole, deren Radicale die chemi- 
durch Substitution von einem Atom Wasserstoff im Methyl 
durch das unmittelbar niedrigere Radical von entsprechender 
Structur entstanden gedacht werden können, normale Alkohole 
heissen, während alle ihre Isomere mit dem Namen Pseudo 
alkohole belegt werden können. Dass in dem Radical des 
Aethylalkohols wirklich das unmittelbar niedrigere homologe 
Radical (Methyl) enthalten ist, wird durch Thatsachen bewiesen. 
In der That geht dieser Alkohol durch einfache Substitution 
leicht in eine Säure (Essigsäure) über, und dass in dieser das 
unmittelbar niedrigere Alkoholradical, Methyl, vorhanden ist, 
unterliegt keinem -Zweifel. 
131. Obgleich die oben besprochenen Hauptcharactere der 
Alkohole, die besonders durch das Vorhandensein von Wasser 
resten bedingt werden, sowohl den primären als auch den 
secundären und tertiären Alkoholen zukommen, so characteri- 
sirt doch eine Umwandlung, die früher als Kennzeichen wenig 
stens aller einatomigen Alkohole betrachtet wurde, wie sich 
jetzt herausgestellt hat, allein die primären Alkohole. Diese 
Umwandlung geschieht bei der Oxydation und besteht darin, 
dass die Alkohole anfangs zwei Atome Wasserstoff verlieren, 
wodurch sie sogenannte Aldehyde bilden, und bei weiterer Oxy 
dation ein Atom Sauerstoff aufnehmen und in Säuren (Körper, 
die ähnlich den Alkoholen einen Wasserrest enthalten, in deren 
Radical aber ein Atom Sauerstoff auftritt) übergehen. Der ein 
fachste, der Methylalkohol, ist jedoch zur Bildung eines Alde 
hyds unfähig. Die Säure erscheint beim Vergleich mit dem 
entsprechenden Alkohol als Substitutionsproduct von 211 durch 
0 in dem Alkoholradical. Z. B. 
M ethyl - 
Ameisen 
säure 
alkohol
	        
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