222 II. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
Ein besonderer Reductionsprocess kann bei Einwirkung
von Alkali auf ein Aldehyd stattfinden.; ein Molecül des Alde
hyds verwandelt sieb in das Salz der entsprechenden Säure,
und ein anderes Molecül wird zugleich auf Kosten der Bestand-
theile des Alkali zum Alkohol reducirt:
Valeral (Valerian- Valeriansaures
säurealdehyd) Kalium Amylalkohol
Ferner macht die Umwandlung der vielatomigen gesättig
ten Alkohole in Monojodderivate gesättigter Kohlenwasser
stoffe (durch Jodwasserstoffsäure, § 119) es ebenfalls möglich,
aus vielatomigen Alkoholen einatomige zu erhalten. Aus
hole von gleichem Kohlenstoffgehalt dargestellt worden:
Auf dieselbe Weise kann man von dem dreiatomigen Gly-
glycol zum Aethylalkohol übergehen*). Auch durch reine Re-
actionen ist es möglich, von den einfacheren Alkoholen zu den
complicirteren überzugehen. Hierher gehört das directe Ersetzen
des Halo'ids im Haloidderivate eines Alkohols durch Alkohol-
radicale, vermittelst der Einwirkung der zinkorganischen Ver
bindungen dieser letzteren. So erhält man durch doppelte Zer-
*) Was an dieser Stelle im Originalwerke als Text stand und nun durch
die Beschreibung neuentdeckter Tliatsaclien ersetzt werden muss, mag hier
als Anmerkung angeführt werden:
„Ausserdem wird man, wenn man den Wasserstoff anfangs durch ein
Haloid, dann, bei Einwirkung z. B. von Zinkmethyl (CH3i2Zn oder Zink
äthyl (CbHshZn, durch ein Alkoholradical substituirt, wahrscheinlich auf
synthetischem Wege Radicale höherer Alkohole oder Pseudoalkohole dar
stellen können. Das auf diese Weise aus gechlortem Aethyläther durch
Substitution von Chlor durch Aethyl erhaltene Product (Liehen und Baue n
stellt wahrscheinlich den Aether eines der Butylalkohole vor, und durch die
selbe Substitution in dem sogenannten zweifachgechlorten Aether wird wahr
scheinlich der Aether eines der Pseudohexylallcohole entstehen “
2C5H10O + KHO =
C5H90
K
'jo _|WH"jo (Fittig).
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dem sechsatomigen Alkohole Mannit ¡Oe und dem vier-
atomigen Erythrit ^ 4 ||'’|04 sind auf diese Weise Pseudoalko-
Einer der secundaren Secundarer Pseudo-
Pseudohexylalkohole hutylalkohol
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