1. Alkohole oder Hydrate der Kohlenwasserstoffradicale.
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Hexylen Cellt-2 oder dessen Polymere auszuscheiden, und geht
bei Oxydation in ein Keton CeHnO über. Eine stärkere
Oxydation erzeugt hier Butter- (oder Isobutter-) und Essigsäure,
so dass ein Vergleich dieser Oxydation mit dem Oxydations
gange der Ketone überhaupt voraussetzen lässt, das genannte
IC4H0
Keton sei Methyl-Butylketon <00 und der vorliegende Pseu-
(CH3
dohexylalkohol stelle ein Methyl-Butylcarbinol vor. Die Gruppe
C4H9 wäre hier das Radical entweder von normalem Butylal-
koliol oder das von Methyl-Pseudopropylcarbinol.
Zwei tertiäre, unter sich isomere Pseudohexylalkohole —
Dimethylpropylcarbinol und Diiithyhnelhylcarbinol —
entstehen: der erstere bei Einwirkung von Chlorbutyryl (Chlor
anhydrid der Gährungs-Buttersäure) C1H7OCI auf Zinkmethyl,
der zweite bei Einwirkung von Chloracetyl auf Zinkäthyl.
Der erstere siedet bei circa 115°, der zweite bei circa 120°.
Beide sind ihrem Aeussern und dem Geruch nach dem ter
tiären Butylalkohol (Trimethylcarbinol) sehr ähnlich, gehen aber
selbst bei —20° noch nicht in den kristallinischen Zustand
über. Bei der Oxydation giebt das Methyldiäthylearbinol nur
Essigsäure, während das Dimethylpropylcarbinol gleich seinem
einfachsten Analogon — dem Trimethylcarbinol — Essigsäure
und Propionsäure liefert (Butlerow).
Die ferneren höheren Homologe dieser Reihe sind im All
gemeinen noch wenig erforscht. Unter den Körpern, die ihrer
empirischen Zusammensetzung nach hierher gerechnet werden
könnten, finden sich auch Pseudoalkohole. So ist der (Capryl-
oder Octyl-) Alkohol CsHisO, welcher beim Erwärmen von
Ricinoleinsüure (s. § 181) mit Aetzkali erhalten wird, wahr
scheinlich einer der secundären Alkohole von dieser Zusam
mensetzung. Ein tertiärer Heptylalkohol , Triäihylearbinol,
welcher sich durch seine Dünnflüssigkeit von anderen ter
tiären Alkoholen unterscheidet, scheint bei Einwirkung von
Chlorpropionyl auf Zinkäthyl sich zu bilden (Popoff); ein