Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

234 11. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen. 
tertiärer Octylalko-bol, Diäthylpi'opylcarbmol, bildet sich beim 
Einwirken von Clorbutyryl auf Zinkäthyl (Butlerow). Der 
alkoholische Körper C10H22O, welcher neben anderen Producten 
bei Einwirkung von metallischem Natrium auf Valeriansäure- 
aldehyd (Valeral) entsteht ( Boro di n), scheint einer der Pseu- 
docaprm- oder Pseudo decylalkohole zu sein. 
Von den complicirtesten gesättigten Alkoholen sind am 
meisten erforscht der Ceti/lalhohol C16H34O, der auch Aethal 
genannt wird, und die zwei höchsten Homologe, Cerylalkohol 
C27II50O und Myricylalkohol C30HG2O. Alle diese drei Körper 
sind, wenn nicht normale, so doch wenigstens primäre Alko 
hole ; alle gehen durch Oxydation in die entsprechenden Säuren 
über: der Cetylalkohol in Palmitinsäure, der Cerylalkohol 
in Cerotinsäure , und der Myricylalkohol in Melissinsäure. 
Die Oxydation geht hier jedoch nicht so leicht vor sich 'wie 
bei den einfacheren Alkoholen, sie wird am besten* durch Er 
wärmen mit Alkalien (gewöhnlich mit einem Gemenge von 
Aetzkali oder -natron mit Kalk) bewerkstelligt, wobei sich 
freier Wasserstoff ausscheidet: 
Cl 0 + 0 = C ‘t'0} 0 + 2H-2: 
Ungesättigte einatomige Alkohole der Typen CntBn mul CnHan-a. 
137* Zwischen den ungesättigten einatomigen Alkoholen 
und den soeben beschriebenen besteht dasselbe Verhältniss wie 
zwischen den ungesättigten und gesättigten ’Kohlenwasser 
stoffen. Das Ungesättigtsein schliesst auch hier nicht die Mög 
lichkeit der für Alkohole characteristischen doppelten Zer 
setzungen aus, sondern es bedingt noch die Befähigung zu 
Additionsreactionen. Diese letztere äusssert sich aber, ebenso 
wie bei den Kohlenwasserstoffen von verschiedenen Sättigung's- 
graden, nicht immer mit gleicher Schärfe. Ueberhaupt er 
scheinen die ungesättigten Alkohole in dieser Beziehung den 
jenigen Kohlenwasserstoffen, aus denen sie durch Substitution 
von H durch (HO)' entstanden gedacht werden können, analog. 
Daher hat man Grund anzunehmen, die Kohlenstoffatome der 
vom Sättigungspuncte entfernteren Alkohole seien, gerade wie die 
der entsprechenden Kohlenwasserstoffe, enger (durch eine grössere 
Anzahl Affinitätseinheiten) mit einander verbunden, als die Koh 
lenstoffatome der gesättigten Alkohole und Kohlenwasserstoffe.
	        
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