Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

1. Alkohole oder Hydrate der Kohlenwasserstcffradicale. 
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Ferner können für vielatomige Alkohole gemischte Haloid- 
anhydride und gemischte zusammengesetzte Aether bestehen, 
in denen entweder zwei verschiedene Haloide oder zwei ver 
schiedene Säureradicale vorhanden sind, oder es befindet sich 
in ihnen ein Halo'id und ein Säureradical; z. B. 
Chlorjodäthylen 
Essigbuttersaures 
Glycolchloracetin. 
Aethylen 
C2H4JCI 
C2H3O1 0 
C2H4 ; 
C4H70} 0 
C2H4CI1 
C2H3O f ° 
Wenn eine zweibasische Säure (ein zweiatomig-wirkendes 
Kohlenwasserstoff-Radical in Verbindung mit zwei Gruppen 
C |jj 0) einen neutralen Aether mit einem einatomigen Alkohole 
giebt, so treten zwei Molecüle des letzteren mit einem Molecül 
der Säure in Reaction; z. B. 
Bernsteinsäure 
(ChEROn"! 
H-2 f 
0» + 2( 
C 2 H 5 ( 
H I 
°) 
Bernsteinsaures 
A ethyl 
- 2(CÆ)} 0» + 2Hi0 
für ein Glycol hingegen giebt es dem entsprechend einen 
Aether, in welchem das zweiatomige Radical Aethylen nur 
einmal enthalten ist: 
bernsteinsaures 
Aethylen 
(C4H4O2)" 
(C2H4)" 
Es muss übrigens bemerkt werden, dass gerade solche 
zusammengesetzte Aether, die vielatomige Radicale von gleicher 
Atomigkeit enthalten — Aether, deren Bildung a priori sehr 
natürlich erscheint — sich in der Wirklichkeit schwer und 
gewöhnlich nur auf Umwegen bilden. 
Eine andere Eigenthümlichkeit gewisser zweiatomiger Alko 
hole und namentlich des einfachsten Repräsentanten derselben, 
Aethylglycol, besteht darin, dass ihm nicht eine, sondern 
zwei Säuren entsprechen, von denen die eine eine niedere, 
die andere eine höhere Oxydatiousstufe vorstellt.
	        
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