Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

1. Alkohole oder Hydrate der Kohlenwasserstoffradicale. 
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regelmässigen Substitution des Wasserstoffs durch Sauerstoff 
entsprechen müsste u. s. w. *) 
Es wäre leicht, alle diese Voraussetzungen zu erschöpfen, 
doch sind bei dem Mangel an Thatsachen und bei der Unvoll 
kommenheit der chemischen Theorien (§ 49) viele dieser Spe- 
culationen noch zu frühzeitig. 
Obgleich die Existenz von complicirteren Pseudoglycolen 
keinem Zweifel unterliegt, so ist doch bis jetzt nur eine 
Varietät des einfachsten bekannten Gliedes, des normalen 
Aethylglyeols , bekannt, während theoretisch auch noch das 
Bestehen des ihm isomeren Pseudoglycols möglich erscheint: 
kannt, sondern seine Existenz selbst ist zweifelhaft; es bildet 
sich nicht bei ßeactionen, wo man seine Entstehung mit Wahr 
scheinlichkeit voraussetzen könnte (Butlerow). Difc Theorie 
ist einstweilen noch nicht im Stande, die Ursachen dieser Er 
scheinung zu erklären, und dieser Umstand mag ebenfalls als 
Warnung vor allzu grossem Vertrauen auf sie dienen. 
Allgemeine Entstehungsweisen der gesättigten Glycole. 
144. Aus den ungesättigten Kohlenwasserstoffen Cn H-2 n 
entstehen die Glycole durch, auf verschiedene Weise* erreich- 
*) Die neuesten Versuche von Dossios bestätigen diese Voraus 
setzung: die sogenannte gewöhnliche (Aethyliden-)Milchsäure jCH(HO) liefert 
bei weiterer Oxydation keine zweibasische Säure von demselben Kohlen 
stoffgehalt, sondern zerfällt zu Essigsäure (resp. Essigsäurealdehyd) und 
bei der Oxydation in Malonsäure CH-j übergeht. Eine dieser Milch 
säuren wird aber durch die Oxydation des jetzt bekannten Propylglycols 
Aethylglycol 
Pseudoglycol 
G Hi i 
Zugleich ist das Aethylglycol O2 nicht nur unbe 
|CH2(HO) 
low, 
erhalten. 
(Anmerk. d. Verf. z. deutsch. Uebers.)
	        
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