Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

I. Alkohole oder Hydrate der Kohlenwasserstoftradicale. 
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Verlust von einem Molecül Wasser entsteht aus Mannit Man- 
nitan, und aus Dulcit Dulcitan. — Unter| Verlust von zwei 
Molecülen Wasser entsteht aus Mannit sogenanntes Man nid 
(Berthelot). 
Mit vielen Säuren, entweder direct oder erst heim Er 
wärmen, geben Mannit und Dulcit zusammengesetzte Aether, 
zuweilen verlieren sie aber zu gleicher Zeit auch Wasser, so 
dass die erhaltenen Körper als zusammengesetzte Aether desMan- 
nitans und Dulcitans erscheinen. Wie die Alkohole von höherer 
Atomigkeit überhaupt, besitzen Mannit und Dulcit die Fähigkeit, 
hei Einwirkung von Metalloxyden den Wasserstoff der Wasser 
reste gegen Metall zu vertauschen; somit bestehen denn z. B. 
Calcium- und Bleiderivate des Mannits. 
Bei Einwirkung von Jodwasserstoffsäure giebt sowohl 
Mannit als auch Dulcit (s. § 119) Jod - (Pseudo)-Hexyl CuIIisJ 
(Erlenmeyer und Wanklyn). In beiden Fällen wird, wie 
es scheint, dieselbe Jodverbindung erhalten, doch bildet sie 
sich aus Dulcit dem Anschein nach schwieriger und in ge 
ringerer Quantität. 
154. Von den ungesättigten sechsatomigen Alkoholen sind 
besonders drei isomere Varietäten der Glukose 
Co Hel 
Hel 
Oe = 
Celli-iOe bekannt, die sich entweder durch ihr Aeusseres oder 
durch ihre Wirkung auf den polarisirten Lichtstrahl von ein 
ander unterscheiden. Dextrose (Traubenzucker, Stärkezucker, 
gewöhnliche oder rechte Glukose) kann (aus wässeriger 
Lösung mit einem Molecül Krystallwasser, aus alkoholischer 
Lösung wasserfrei ) in kleinen undeutlichen Krystallen krystal- 
lisiren und dreht die Polarisationsebene nach rechts; Levulose 
! Frucht- oder nichtkrystallinischer Zucker, linke Glukose) bildet 
eine syrupartige Masse und dreht die Polarisationsebene nach 
links; Galaetose (Milchzucker) krystallisirt leichter als Dextrose 
und dreht wie diese die Polarisationsebene nach rechts. An 
diese schliessen sich noch viele andere, noch wenig erforschte 
Körper an, die unter verschiedenen Umständen, z. B. beim Oxy- 
diren von Mannit ( die optisch unwirksame Mann/tose ), beim 
Zersetzen verschiedener Glukoside u. a. entstehen. Einige von 
ihnen sind vielleicht Aldehyde (vgl. § 153) und wiederholen 
somit diejenige Erscheinung der Metamerie zwischen Aide-
	        
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