Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

4. Säuren oder Hydrate der Oxykohlenwasserstoffrodicale 299 
abgesehen werden, sobald die Structur des Alkoholradicals 
bekannt ist. Monoäthylirte Essigsäure ist nichts anderes als 
Buttej'sm/re; die mit dieser isomere dimethyHrte Essigsäure 
nichts anderes als Isobuttersäure. Die diäthylirte Essigsäure 
stellt eine Varietät von Capronsäure voi und ohne Zweifel die 
selbe, welche durch Oxydation des primären, die Structur 
Die pseudopropylirte Essigsäure ist nichts anderes, als die 
bis jetzt bekannt gewesene , durch Oxydation von gewöhnli 
chem optisch-unwirksamen Amylalkohol entstehende Valerian- 
säure, und die amylirte Essigsäure stellt eine Varietät von 
Oenanthsäure vor. — Gelingt es auch, das dritte Wasserstoff 
atom im Acetyl zu substituiren, so wird z. B. die trimethi/lirte 
Essigsäure eine Varietät von Valeriansäure sein, diejenige 
namentlich, welche auch aus dem Cyananhydrid von Trimethyl- 
carbinol .C(CH: 5 ; 3 Cy dargestellt werden kann. 
Alle beschriebenen Darstellungsweisen der einatomigen ge 
sättigten Säuren sind Synthesen, bei denen (mit Ausnahme der 
Ameisensäure) im Resultat ein Körper erhalten wird, der mehr 
Kohlenstoff enthält, als in jedem einzelnen an der Reaction be 
theiligten Molccüle enthalten war; ausserdem besteht aber noch 
eine allgemeine Darstellungsweise dieser Säuren: sie werden 
durch Oxydation der einatomigen gesättigten primären Alko 
hole erhalten, wobei aus dem Alkoholmolecül mit bestimmtem 
Kohlenstoffgehalt ein Säuremolecül entsteht, welches dieselbe 
Anzahl Koblenstoffatome enthält (s. § 131). Ferner werden 
die einatomigen gesättigten Säuren auch, bei Einwirkung von 
Jodwasserstoffsäure, aus zweiatomigen einbasischen Säuren von 
gleichem Kohlenstoffgehalt im Molecül erhalten; hierbei wird 
ein Wasserrest der zweiatomigen Säure durch Wasserstoff sub- 
stituirt (vgl. § 119): 
Für einige der vorliegenden Säuren besteht auch ein Fall 
der Entstehung aus den entsprechenden ungesättigten Säuren 
durch Addition von Wasserstoff: 
besitzenden Capronalkohols erhalten werden wird. 
Cn H2 u — 2 0 
Hj 0 
>0 
H 0 
f 2HJ — C» Hsn -1 Si 0 + HjO 4- ¿1 ■
	        
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