4. Säuren oder Hydrate der Oxykoblenwasserstoffradicale. 311
bestimmt verschieden ist. Ihr Calciumsalz ist in heissem
Wasser weniger löslich, als in kaltem. Das Silbersalz ist
ziemlich leicht in Wasser löslich und krystallisirt in Flocken,
welche aus mikroskopischen Nadeln gebildet sind.
Die Oenaiithyl- C7H14O2, Capri/1- CsIIioCb, Pclarijon-
CoHtsOa und Cuprin- oder Rutinsäure C10H20O2 sind wenig
erforscht. Die erste von ihnen ist durch Oxydation von
Ricinusöl oder von dem durch Destillation von Ricinusöl
mit Alkalien entstehenden Aldehyd Oenanthol erhalten wor
den. Mit dieser Oenanthylsäure soll die Säure, welche
durch Austausch von einem Wasserstoffatom in Essigsäure
gegen Amyl entsteht (Amylessigsäure), identisch sein (Frank
land und Duppa ). Demnach entspräche die chemische Struc-
säure hat man neben anderen Säuren in der Butter und im Cocos-
nussöl gefunden. Die Pelargonsäure, welche in den Blättern von
Pelargonium roseum entdeckt worden, ist auch durch Oxydation
von Oleinsäure und — mit der Caprinsäure zusammen — durch
Oxydation des Rautenöls (aus Ruta graveolens) bereitet worden.
171. Unter den höheren bekannten Homologen dieser Reihe,
unter den sogenannten starren Fettsäuren, mangelt es noch
an einigen Gliedern; die meisten der erforschten sind jedoch
aus ihren Glyceriden (dreisäurigen), als welche sie in verschie
denen pflanzlichen und thierischen Fetten auftreten, erhalten
worden. Sie können übrigens auch auf synthetischem Wege
gebildet werden, wie dies die Darstellung von Margarinsäure
aus Cyancetyl beweist. — Ferner entstehen sie auch durch
Oxydation der entsprechenden Alkohole, wie es z. B. für die
Palmitin-, Cerotin- und Melissinsäure (s. § 136) der Fall ist.
Die einen von diesen Säuren sind in der Natur sehr verbreitet
und finden sich fast in allen Fetten, wie die Palmitin-
010IT:<2O2 und Stearinsäure C1SH30O2, die anderen sind ent
weder hauptsächlich oder ausschliesslich in gewissen Fetten
pflanzlichen oder thierischen Ursprungs enthalten. Zu den letz
teren gehören: die Laurinsäure C12H24O2 aus dem Lorbeeröl,
die M;/ristinsäure C14H28O2 aus dem Muscatnussöl, die Ara
ch insäure C20H40O2 aus den Erdmandeln (Früchten von Arachis
СН 2 |СН(СНз) 2 ]
tur der Oenanthylsäure der Formel:
Die Capryl-
CO(HO)