312 II- Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
hypogaea), die Hyänsäure C20H50O2 aus dem fettigen Excret
der Analdrüsen von Hyäna striata, die Cerolimüura C27H54O2,
die sich im freien Zustande im Bienenwachs und in Form des
zusammengesetzten Aethers des Cerylalkohols im chinesischen
Wachs findet. — Die Melissmsüure C30IF0O2, das complicir-
teste Glied dieser Reihe, ist noch nicht in fertigem Zustande
gefunden, sondern durch Oxydation des sich im Bienenwachs
findenden entsprechenden Alkohols (s. § 130) bereitet worden.
Alle diese Säuren stehen dem Aeusseren und ihren Eigen
schaften nach einander sehr nahe. Sie sind weiss, krystalli-
siren in feinen, fettig anzufühlenden, blättrigen Krystallen,
sind in Wasser unlöslich, lösen sich aber mehr oder weniger
in Alkohol (besonders in heissem), Aether und öligen Flüssig
keiten. Diese Aehnlichkeit erschwert ausserordentlich ihre
Trennung von einander; sie gelingt nur durch fractionirte Fäl
lung (z. B. als Bariumsalz) in kleinen Portionen, von denen
jede wieder besonders auf dieselbe Art behandelt wird. — Der
Schmelzpunct dieser Säuren steigt mit Zunahme des Molecular-
gewiehts, und die Beständigkeit desselben bei den durch frac
tionirte Fällung erhaltenen Säureportionen ist das beste Mittel
zur Erkennung der chemischen Reinheit der Substanz. Be
merkenswerth ist, dass das Gemenge einiger dieser Säuren
einen niedrigeren Schmelzpunct besitzt, als jede der Säuren für
sich; die Palmitinsäure z. B. schmilzt bei circa 62°, und die
Stearinsäure bei circa 69°, während ein Gemenge von 1 Th.
Stearinsäure und 9 Th. Palmitinsäure bei 60" schmilzt. Dieser
Umstand weist vielleicht darauf hin, dass die starren Säuren,
sowie ihre flüchtigen Homologe, mit einander besondere lockere
Verbindungen bilden können.
Einatomige ungesättigte Satiren vom Typus C11II2 n - 2O2 .
172. Die einatomigen ungesättigten Säuren CnlTm-iO) =
I C 11 H:! 11 ' 1 /-, tj
\COJ q , welche den Alkoholen 11 1 j 0 entspechen, sind
mehr als diese letzteren erforscht; die Glieder aber, die aus
dieser Reihe bekannt und ihren empirischen Formeln nach
homolog sind, scheinen nicht alle einander analog zu sein. Die
einen können sich direct mit Wasserstoff oder Brom vereinigen,
die anderen nicht. In diesen letzteren sind vielleicht die K0I1-