316 n. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
die Oleinsäure, deren drei sä uriges Glycerid
0
3,
C3H5
3 C18H33O)
das sogenannte Olein oder Triolein, den flüssigen Bestandteil
der meisten pflanzlichen und tierischen Fette bildet. Ferner
findet sich die AngelicaMure in der Wurzel der Angelica (An
gelica Archangelica), in der Sumbu/wurzel und ebenfalls in dem
Crotonöl neben der Crotonsäure; als zusammengesetzter Aether
(Peucedanin, s. $ 147) kommt sie im Peucedanum vor. Die
Ili/pogäasäure ist im Kopffette des Cachelot und, neben der
Araehinsäure (s. § 171), in den Erdmandeln, und die Eru-
casäure in dem Senfsaamen gefunden worden. Die Acrylsäure
ist flüssig und farblos, mengt sich leicht mit Wasser, riecht
ähnlich der Essigsäure und siedet hei etwas Uber 100°, wobei sie
sich ohne Zersetzung verflüchtigt. Die aus Crotonöl erhaltene
Crotonsäure ist flüssig und erstarrt bei —7° noch nicht, die
aus Cyanallyl bereitete hingegen ist starr, krystallinisch und
schmilzt bei circa 72°. Ob dies zwei isomere Modificationen
sind, oder ob der flüssige Zustand der ersteren durch Bei
mengungen bedingt wird, ist noch unentschieden. Die iso
mere Methaerylsäure bleibt auch noch bei 0° flüssig. Die Au-
gelicasäure ist krystallinisch, schmilzt bei 45° und siedet bei
191", während die ebenfalls krvstallinische Methylcrotonsäure
bei 62° schmelzen soll. Die Pyroterebinsäure soll flüssig und
ölig sein und bei 210° sieden, die Aethylcrotonsäure ist aber
krystallinisch und schmilzt bei 39,5°;*) die Ilypogäasäure
schmilzt bei circa 35", ihr Isomer, die Haidinsäure bei circa
38°, die Oleinsäure schmilzt bei +14° und erstarrt von Neuem
bei +4°, während die ihr isomere Elaidinsäure bei -f-43°
schmilzt. Olein- und Ilypogäasäure verdampfen ohne Zer
setzung nicht, und geben beim Erwärmen die zweiatomige
zweibasische Sebacinsäure CioHisO-t ( s. § 186 ), die Elaidin
säure jedoch kann verflüchtigt werden. Die Oleinsäure besitzt
noch die Fähigkeit, den Sauerstoff der Luft anzuziehen und
sich hierbei zu verändern. Von kochender Salpetersäure wird
sie zersetzt, und es entstehen verschiedene zweiatomige zwei-
*) Die physikalischen Eigenschaften aller dieser Säuren müssen wohl
noch genauer studirt werden, ehe man dieselben zur Beantwortung der
Frage über die Isomerie oder der Identität benutzt.
(Anm. d. Verf. z. deutsch. Uebers.)