IT. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
die Beziehungen zwischen Olein- und Elai'dinsäure erinnert, ist
nur für die einfachste der hier bekannten Säuren C 6 H 8 02, die
ihrem Kohlenstoffgehalt nach der Capronsäure entspricht, nach
gewiesen worden. Diese Formel gehört sowohl der Parasor-
binsäure feinem öligen Körper, der bei 221 0 siedet und
schwerer als Wasser ist), wie auch der Sorbinsäure, die in
laugen Nadeln krvstallisirt, sich in kaltem Wasser nicht, ziem
lich leicht in kochendem, noch leichter in Weingeist und Aether
löst und in trockenem Zustande bei circa 134° schmilzt. Para
sorbinsäure wird durch Destillation aus dem Safte unreifer
Vogelbeeren (Sorbus aucuparia) erhalten, und die Sorbinsäure
bildet sich aus der Parasorbinsäure, wenn letztere mit trockenem
Aetzkali oder concentrirter Schwefelsäure erwärmt, oder mit
concentrirter Salzsäure anhaltend gekocht wird.
Ein anderes Glied dieser Reihe, die Bensoleinsüure C7H10O2,
stellt einen flüssigen Körper dar. der schwerer als Wasser ist
und einen unangenehmen, an Valeriansäure erinnernden Geruch
besitzt. — Sie wird durch Addition von nascireudem Wasser
stoff (bei Einwirkung von Natriumamalgam und Wasser) zu
Benzoesäure CtHo.O2 erhalten (Kolbe, Herrinann). Dieselbe
Formel wird auch der sogenannten Hydrobenzo'esäure (Otto),
die nur in Form eines Salzes durch besondere Umwandlungen
aus der Hippursäure (einem stickstoffhaltigen Körper) er
halten worden, beigelegt. Benzolein- und Hydrobenzoesäure
sind vielleicht ein und derselbe Körper.
Ferner könnte noch die Camphinsäure C10H16O2, deren
Existenz übrigens noch der Bestätigung bedarf, hierher ge
rechnet werden. Sie soll sich bilden, nach der Voraussetzung
Berthelot’s, neben Borneol aus gewöhnlichem Kampher bei
Einwirkung von Aetzkali (s. § 13S). Zum Borneol muss sich
diese Säure ebenso, wie die einatomigen gesättigten Säuren
zu ihren Alkoholen verhalten.
Besser erforscht sind einige höhere Glieder dieser Reihe,
deren interessante Bildungsweise darauf beruht, dass die Brom-
verbindungen der Säuren C11H211-2O2 bei Einwirkung von
Alkali 2HBr ausschciden. Auf diese Weise ist aus Dibrom-
oleinsäure die schön krystallisirende, bei etwa 48° schmel
zende Stearolsäure C18H32O2, aus Dibromhypogäasäure die
ebenfalls kristallinische Palmitolsüure C10H2SO2, welche bei
42° schmilzt, und aus Dibromerucasäure die Behenolsäure