33S II- Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
Propylglycol Milchsäure u. s. w. dargestellt w-orden. Aus einigen
complicirteren Glyeolen (die vielleicht besondere Pseudoglycole
sind) ist es bis jetzt noch nicht gelungen, die entsprechenden
Säuren zu bereiten; so erhielt z. B. Wttrtz aus Amylglycol,
beim Oxydiren mit verdünnter Salpetersäure, dieselbe Säure
wie aus Butylglycol, d. h. C4HSO3 und nicht C5H10O3, wie man
es erwarten konnte.
Endlich kann auch noch vielleicht die Eeduction der
zweiatomigen zweibasischen Säuren durch naschenden Was
serstoff als allgemeine Darstellungsweise der zweiatomigen
einbasischen Säuren gelten. Wenigstens sind auf diesem Wege
Glycolsäure aus Oxalsäure (Schulze, Church) und, wie
es scheint, auch eine Säure C4HSO3 aus Bernsteinsäure
(Church) erhalten worden. Hier besteht die Reaction
in einer Substitution von einem Atom Sauerstoff durch zw r ei
Atome Wasserstoff, d. h. sie bietet gerade das Gegentheil von
dem, was beim Uebergang ’ der zweiatomigen einbasischen
Säuren in zweiatomige zwmibasische durch Oxydation vor sich
geht:
Eigenschaften der Säuren C » IE n O3. Ihre Verwandlungen.
180a. *) Die zweiatomigen einbasischen gesättigten Säuren
CnH-inOs stellen theils syrupartige, theils krystallinische Sub
stanzen dar. Die niedrigeren Glieder der Reihe sind wenig-
flüchtig, während viele der höheren sich leicht schon unter 100°
ohne Zersetzung sublimiren lassen. Alle besitzen einen stark
sauren, aber nicht ätzenden Geschmack, sind geruchlos und in
Wasser, Aethylalkohol und Aetlier leicht löslich. Bei Einwirkung
von Jodwasserstoffsäure verwandeln sie sich in die entsprechenden
einatomigen Säuren, indem ihr alkoholischer Wasserrest gegen
ein Wasserstoffatom ausgetauscht wird ("vgl. §§ 119 und 166).
Bei der Einwirkung von Bromwas.serstoff wird der alkoholische
Wasserrest durch Brom substituirt, und es entstehen einfachge-
*) Der umgearbeitete § ISO des Originals ist hier in § 180a und § 180b
getheilt worden. (Anm. d. Verf. z. deutsch. Uebers.)
Oxalsäure