Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

342 H. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen. 
und bei Einwirkung von metallischem Natrium auf milchsaures 
Na } 0 
Natrium scheidet sich Wasserstoff aus, und es entsteht C2H4O 
Na ( 0 
(Wi slicenus). Bei Einwirkung von Chloranhydriden von 
Säuren wird der Alkoholwasserstoff der Milchsäure leicht durch 
das Säureradical substituirt; Milchsäure-Äethyläther giebt z. B. 
mit Chloracetyl (dem Chloranhydrid der Essigsäure) den Ace- 
tylmilchsäureäther: 
Hl 
JC2H4J 
tco Xo 
C2H5/ U 
0 
4-’ C2H3OCI 
C2H3OI n 
/C2H4 f° 
ICO 1 0 
C2H5 f u 
HCl. 
Para- (Fleisch-, Aethylen-)milchsäure findet sich fertig in 
den Muskeln. Ihre Synthese ist oben angegeben worden. Dem 
Aeusseren nach ist sie vollkommen der Milchsäure ähnlich und 
kann durch anhaltendes Erwärmen bis auf 130°—140° und durch 
Behandeln des erhaltenen Anhydrids mit Wasser in diese Uber 
geführt werden. Der Unterschied zwischen diesen beiden iso 
meren Säuren spricht sich hauptsächlich in ihren Salzen aus: 
krystallisirtes paramilchsaures Calcium enthält weniger Krystal- 
lisationswasser, als das entsprechende Salz der Milchsäure, und 
ist schwieriger als dieses in Wasser löslich; paramilchsaures 
Zink enthält ebenfalls weniger Krystallwasser als milchsaures 
und ist in Wasser und Alkohol weit leichter löslich. Es sind 
einstweilen zw r ei unter sich isomere, der Formel C4IUO3 ent 
sprechende Sauren besser bekannt. Dieses sind: die aus einer 
Varietät von Monobrombuttersäure erhaltene (Friedei und 
Machuca) Oxybutlersäure, deren Struetur nicht näher be 
kannt ist,* 1 und die Acetonsäure 1 welch’ letz 
tere nach verschiedenen Bildungsweisen auch verschiedene Be 
nennungen führt und namentlich Dimethoxalsäure (s. oben 
§ 179), Oxyisobuttersüure (gebildet aus einer Varietät von Mo 
nobromisobuttersäure , M a r k 0 w u i k 0 f f), Butylactinsäure (ge 
*) Theoretisch sind fünf Fälle chemischer Struetur für die Formel 
0 iIIO) mö § Iich - der That sind drei verschiedene Fälle von Sub 
stitution eines Wasserstoffatoms in der Buttersäure (vgl. § 178) und zwei 
CO» 
solche Substitutionsfälle in der Isobuttersäure denkbar (A = 0):
	        
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