Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

362 II. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenteu Elementen. 
von Wasser oder durch Chloriren von Propionsäure entsteht) er 
halten. Sie soll bei 130° schmelzen und in Wasser etwa vier Mal 
löslicher als gewöhnliche Bernsteinsäure sein (Wi c h e 1 h a u s). 
Pyroweinsteinsäure CsHsO-i wird bei der trockenen Destil 
lation der Weinsteinsäure und aller Wahrscheinlich eit nach 
aus der sich anfangs bildenden Pyrotraubensäure gewonnen* 
Sie wird auch durch Einwirken von Natriumamalgam und 
Wasser auf die entsprechenden ungesättigten, unter sich iso 
meren Säuren CoH ö 04 (Itacon-, Mesacon- und Citraconsäure 
s. § 187) und synthetisch aus dem Cyanpropylen gebildet* 
Mit der Pyroweinsteinsäure isomer ist vielleicht die Li pinsäure, 
die sich nach einigen Beobachtungen beim Oxydiren von Fetten 
mit Salpetersäure bildet. Ihre Existenz ist übrigens noch zwei 
felhaft (Arppe). 
Die höheren Glieder dieser lieilie, Adipin- C 6 Hio04, Pimelin- 
C7H12O4, Suberin- CsHuOi, Azelainsäure GtHicOi, werden eben 
falls bei Einwirkung von Salpetersäure auf Fette erhalten (die 
Korksäure auch bei Einwirkung von Salpetersäure auf Kork, oder 
überhaupt auf Zellstoff). Sie sind in reinem Zustande wenig be 
kannt. Die erste von ihnen, oder vielleicht eine isomere Varietät 
derselben, ist bei Einwirkung von Jodwasserstoff auf die {sechs- 
atomige zweibasische) Schleimsäure C, ; HioOs (Crum-Brown) 
erhalten worden, indem die vier Alkoholwasserreste durch Was 
serstoff vertreten werden. Die Sebacinsäure (Fettsäure, Brenzöl 
säure) C10H1SO4, die sich bei trockener Destillation der Olein 
säure bildet, ist etwas besser bekannt; dem Aeussern nach gleicht 
sie der Benzoesäure. — Die Formel C<>Hig04 wird noch der 
Ijepargyl- und der Anehoinsäure, die ebenfalls durch Oxydation 
erhalten worden und mit der Azelainsäure isomer oder identisch 
■* sind, beigelegt. Ebenso scheint die Ipomsäure, die durch Oxy 
dation verschiedener, aus dem Harz der Jalappa gewonnener 
Substanzen bereitet worden, der Sebacinsäure isomer zu seiu. 
— Das höchste bekannte Glied der Reihe der zweiatomigen 
zweibasischen Säuren endlich ist, nach der empirischen Zusam 
mensetzung zu urtheilen, die Eocellsäure C1-H32O4, die in 
einigen Färberflechten (aus der Gettung Rocella) gefunden ist. 
Ungesättigte zweiatomige zweibasische Säuren. 
187* Die Reihe der ungesättigten zweiatomigen Säuren, die 
sich zu den gesättigten ebenso verhalten, wie die Acrylsäure
	        
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