Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

36G n. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen. 
§ 185). — Mesaconsäure wird durch Umwandlung der Citracon- 
siiure, beim Kochen der letzteren mit verdünnter Salpetersäure 
oder beim Erwärmen mit concentrirter Jodwasserstoffsäure erhal 
ten. Besonders glatt und auf eine interessante Weise soll diese 
Umwandlung durch Abspalten von HCl vor sich gehen, wenn 
man die durch Einwirkung von starker Salzsäure auf Citracon- 
säureanhydrid sich bildende Citramonochlorbrenzweinsäure etwas- 
erwärmt (Swarts): 
Citramonocblorbrenz- 
Citraconanhydrid Weinsäure 
C5H4O3 + II2O + IIC1 - C0II7CIO4 
C5H-CIO4 — HCl — CöII (i 04 . 
Alle diese Säuren sind krvstallinisch; von ihnen ist die Citra- 
consäure in Wasser leicht löslich und schmilzt bei 80 °, die 
Itaconsäure ist weniger löslich und schmilzt bei 160°, und die 
Mesaconsäure ist in kaltem Wasser noch weniger löslich und 
schmilzt bei 20S°. Die Citraeon- und Itaconsäure geben, wenn 
sie beim Erwärmen Wasser ausscheiden, einen und denselben 
Körper, Cih'aeonsüureanhydrid C5H4O3 , welcher mit Wasser 
in Citraconsäure übergeht. Auf diese Weise kann aus Itacon 
säure Citraconsäure dargestellt werden, und diese letztere ver 
wandelt sich bei anhaltendem Erwärmen in Itaconsäure. Mesa 
consäure destilhrt beim Erwärmen über, ohne sich zu zersetzen; 
sie lässt sich in Citraconsäure überfuhren dadurch, dass man 
sie in gewisse Verbindungen einführt und sie abermals aus 
diesen ausscheidet. — Zu allen diesen Säuren kann nicht nur 
Wasserstoff, sondern auch CI2, Bn, (nicht aber J2) HCl, Unter 
en 
chlorigsäure „ 1 0, sowie auch verschiedene andere Atome 
und Gruppen hinzuaddirt werden. 
Das nächst-höhere Homolog der Itaconsäure und ihrer 
Isomere ist, der empirischen Formel nach, die zweibasische 
Mucojisäure CgHsCB (Bode), die aus einer besonderen, Chlor 
enthaltenden Säure CgIIjCBCU gewonnen worden, welche letztere 
durch Einwirkung von Wasser auf ein sich bei der Keaction 
zwischen Fünffachchlorphosphor und Schleimsäure (s. § 198) 
bildendes Product erhalten wird. — Die Muconsäure entsteht 
bei Einwirkung von nascirendein Wasserstoff nach folgender 
Gleichung: 
CJI4CI2O4 + 3H2 = C fi Hs04 + 2HCl.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.