378 II. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
Citramalsäure entstellt bei der Einwirkung von nascirendem
Wasserstoff auf Chlorcitramulsäure, welche durch Vereinigung
von Citraconsäure (s. § 187) mit Unterchlorigsäure gebildet
wird (Carius):
Chlorcitramalsäure
CoHoÖ4 4-h}0= =c 5H7C105.
Citramalsäure
C0H7CIO5 + H 2 = CöH.Oö + HCl.
Citramalsäure krystallisirt nicht, sondern bietet eine an der
Luft zerfliessliche Masse dar. — Die der Citramalsäure iden
tische oder isomere Säure (dritte Säure von der Zusammen
setzung C:,lIsOo) bildet sich, wie Swarts meint, bei Einwirkung
von Silberoxyd und Wasser auf die gechlorte Säure C5H7CIO4,
die durch Addition von HCl zur Itaconsäure entsteht:
CsHßCh + HCl = C5H7CIO4
und
C5H7CIO4 — CI -f- (HO/ = CsHsOs.
Oxypyroweinsteinsäure ist bei Einwirkung eines Alkali auf
Propylglycerin-Dicyanhydrin, welches sich durch doppelte Zer
setzung aus dem Dichlorhydrin I ( ^ .5Ii.> > lj-0 bildet, bereitet
worden. Dicyanhydrin | 0 liefert mit Kali,
== CsHbOo, eine krystallisirbare Säure.
Ein höheres Ilomologon von Aepfelsäure, Thenomalsüure
C (i Hio0 5 , soll ferner sich bilden lassen durch Substitution von
Wasserstoff an Stelle des Chlors in Trichlorphenomalsäure
C.iILCLOö , welche durch Einwirkung von chloriger Säure
auf Benzol zu entstehen scheint (Carius):
C.H, + 3CIHO2 = C0II7CI + ILO.
Zu den ungesättigten dreiatomigen zweibasischen Säuren
gehört vielleicht auch die Comensüure CuHiOä, die aus der
dreibasischen (und wahrscheinlich vieratomigen) Meconsüure
C7II1O7 (s. unten 1, durch Ausscheiden von CO> beim Erwärmen,
erhalten wird. Die Comensäure hätte, wenn die ausgespro-
H
.(C3H5)
Hä' }
I2(C0) |