4. Säuren oder Hydrate der Oxykohlenwasserstotfradieale. 393
f. Sechsatomige Säuren oder Hexahydrate der Oxykohlen-
wasserstoffradicale.
Sechsatomige Säuren.
198. Von den gesättigten Repräsentanten dieser Gruppe
sind die unter sieh isomeren zweiatomigen Zuckersäure und
Ein dritter an diese sich anschliessender Körper ist vielleicht
die Mannitsäure CeHnCh, die sich ihrer empirischen Formel
nach zum Mannit ebenso verhält, ,wie Essigsäure zum Aethyl-
alkohol. Die Mannitsäure scheint jedoch zweibasisch zu sein
(v. Gorup-B esanez), während sie nach ihrer Entstehungs
weise aus Mannit (durch Oxydiren seiner Lösung an der Luft
mittelst Platinschwarzes) sechsatomig-em/><w«cA sein müsste:
Schleim- und Zuckersäure verhalten sich ihrer Zusammen
setzung nach zum Mannit gerade so, wie z. B. Bernsteinsäure
zum Butylglycol:
Diese beiden, schon von Scheele entdeckten Säuren
erhält man , wenn man zuckerartige oder einige andere
diesen verwandte Körper vorsichtig mit Salpetersäure oxydirt.
Hierbei gehen einige Körper (Rohrzucker, Glukose, Mannit) nur
Zuckersäure, andere (Milchzucker, Galactose, Dulcit, arabisches
Gummi, Traganth) Schleimsäure, entweder allein oder mit
Zuckersäure zusammen. In ihren Eigenschaften unterschei
den sich diese beiden Säuren scharf von einander. Zuckersäure
ist ein amorpher Körper, der an feuchter Luft zerfliesst. Die
aus Rohrzucker bereitete dreht die Polarisationsebene rechts.
Sie wird sehr leicht oxydirt; mit Manganbyperoxyd und
Schwefelsäure giebt sie Ameisensäure, mit Salpetersäure rechte
Schleimsäure (Acid, mucicum) CgHioOs =
H 4
C4II4
2(CO)
H2
bekannt.
Mannit
CßHuO« + O2 — 2H2 = Co Hl 0 Os.